Top 3 Alben der Woche
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Top 3 Alben der Woche: City and Colour, Nick Cave & The Bad Seeds und Lagwagon

Endlich wieder New Music Friday! Und somit gibt es hier wieder unsere Lieblingsalben. Diese Woche mit City and Colour, Nick Cave & The Bad Seeds und Lagwagon.

City and Colour – A Pill For Loneliness

Dallas Green, seines Zeichens eigentlich Sänger der Post-Hardcore Formation „Alexisonfire“, hat sich schon seit längerem einen Namen als herausragender Songwriter mit seinem Soloprojekt City and Colour gemacht. Auch das sechste Album, „A Pill For Loneliness“, unterstreicht Dallas Greens musikalisches Genie.

Auf knapp 50 Minuten wird der Hörer in fast orchestrale Klangwelten mitgenommen, die verträumte Bilder zeichnen, während Dallas Greens Texte eher melancholische Töne anschlagen. „Astronaut“, die Leadsingle der Platte, schwebt nur so dahin, ebenso wie „Living in Lightning“, der Opener der Platte. Einziger Ausreißer des Albums ist der Song „Difficult Love“, der sich in poppigere Gefilde wagt, was City and Colour auch durchaus gut steht. Alles in Allem ist „A Pill For Loneliness“ das perfekte Album, um an grauen, verregneten Tagen vor sich hin zu träumen.

Nick Cave & The Bad Seeds – Ghosteen

Mit Ghosteen veröffentlicht Nick Cave & The Bad Seeds am heutigen Freitag das mittlerweile siebzehnte Album – ja das siebzehnte! Erst vor wenigen Tagen kündigte Sänger Nick Cave das neue Album überraschenderweise an und schon heute ist es in voller Gänze zu hören.

Es ist das Album, das er nach dem tragischen Tod seines Sohne schrieb. Zwar veröffentlichte er kurz nach dem Unfall bereits sein sechszehntes Album „Skeleton Tree“, dies hatte er zu dem Zeitpunkt aber bereits fertig geschrieben. Nun ist „Ghosteen“ das Album nach diesem traurigen Schicksalsschlag und was Nick Cave daraus gemacht hat ist wunderschön. Mit ruhigen und schwerelosen Melodien schafft er eine melancholische Stimmung und lässt seine Hörer nachdenken über die Sonnen- und Schattenseiten des Lebens. Es lässt uns spüren, dass das Leben grausam sein kann, vergisst dabei aber nicht die Hoffnung, die einen immer wieder positiv auf das Leben blicken lässt.

Lagwagon – Railer

Mit „Railer“ kehren die Skatepunkveteranen „Lagwagon“ zurück zu ihren Wurzeln. Ganze fünf Jahre hat die neue Platte auf sich warten lassen, deren Vorgänger „Hang“ in den höchsten Tönen gelobt wurde. Und auch auf dem neuen Album können die Kalifornier auf ganzer Linie überzeugen: klingen die Instrumentals doch wie eine Zeitreise in die Neunziger, sind die Texte von Frontmann Joey Cape dennoch aktueller denn je und nah am Puls der Zeit.

So besingt er in „Surviving California“ die Gentrifizierung in Kalifornien und in „Pray For Them“ die Opfer der Amokläufe der letzten Jahre. Kein Wunder, dass die Themen greifen: mit der voranschreitenden Spaltung der amerikanischen Gesellschaft haben die Punks viel Material für Songs.

Ein weiteres Relikt aus vergangenen Zeiten: die Band beschließt das Album (wie auch damals oft) mit einem Coversong: „Faithfully von der Band Journey. Ein schöner „trip down memory lane“, der zeigt, dass es „Lagwagon“ auch nach dreißig Jahren noch drauf haben.

Die Top3 Alben der vergangenen Wochen findet ihr hier!