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Power Plush liefern mit ihrem Debüt „Coping Fantasies“ facettenreichen Indie

Power Plush sind zurück mit ihrem plüschigen Indie-Pop. Seit die Band sich 2019 in der Chemnitzer Szene um Bands wie Blond und Krafklub zusammen gefunden hatte, brachten sie die EP “Vomiting Emotions” heraus und spielten Support-Shows – unter anderem für die Beatsteaks, Tocotronic oder die Leoniden – sowie einen intensiven Festivalsommer 2022. Jetzt ist endlich das Debütalbum der Chemnitzer Band erschienen. “Coping Fantasies” heißt es und liefert facettenreichen Indie auf englisch. Bereits auf „Vomiting Emotions“ hatte die Band ihren warmen Sound mit weichen Gitarren und sanften Stimmharmonien etabliert. Auf “Coping Fantasies” erweitern Anja (Bass), Maria, Svenja (beide Gitarre) und Nino (Schlagzeug) nun ihre Bandbreite um ein paar ernstere Töne und kreieren ihren eigenen Mikrokosmos aus Watte, Bauschaum und Knete, in den man gerne für ein Album lang hinein taucht.

Power Plush – Utopia

Während die ersten beiden Songs “Butterfly” und “Heavenly” noch stark an den sommerlichen Sound der EP erinnern, wirkt das wütende “Leave Me Alone” für Power Plush Verhältnisse fast schon düster. Es thematisiert die Angst als FLINTA* Person nachts alleine nach Hause zu gehen. “Leave me alone when I’m walking in the dark”, ist die eindeutige Message der drei Sängerinnen. Spätestens hier wird klar: So verträumt und plüschig die Musik auch ist, die Themen, die Power Plush bewegen, sind erwachsener, weniger jugendlich als noch auf der EP. Es folgt das tanzbare “Nothing Left To Lose”, bei dem die warmen Gitarren einen Kontrast zu den Lyrics über Erfahrungen mit Depressionen darstellen.

Auch auf “She changed” und “All I See” liefert die Band introspektive Einblicke in diffuse Gefühlswelten. Beide Songs wirken mit ihrer entschleunigten Stimmung wie ein Blick von außen auf sich selbst. “Freeze // Emergency” ist dann der Hilferuf wegen Überforderung. Auf “Girl He Toxic” und “Make Me Happy” widmet sich die Band dem Thema toxische Liebesbeziehung. Einmal von außen (“Girl He Toxic”) und einmal von innen (“Make Me Happy”). “Trashcan” zieht noch einmal auf schnelle, humoristische Art das Tempo an, bevor “Goodbye” dann das Ende des Albums einläutet. Über ein melancholisches Akusik-Riff singen die drei Sängerinnen von schmerzhaftem Abschied, um dann mit “Utopia” und einem positiven Ausblick auf eine mögliche, bessere Welt zu schließen.

Coping Fantasies Tour 2023

16.03.2023 Bremen, Lagerhaus
17.03.2023 Hannover, Béi Chéz Heinz
18.03.2023 Hamburg, Skybar
23.03.2023 Leipzig, Neues Schauspiel
24.03.2023 Dresden, GrooveStation
25.03.2023 Berlin, Badehaus
30.03.2023 AT-Wien, B72
31.03.2023 München, Milla
01.04.2023 Stuttgart, Im Wizemann
02.04.2023 Dortmund, FZW
05.04.2023 Frankfurt am Main, Nachtleben
06.04.2023 Köln, Jaki

Foto: Janine Kuehn
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