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Live

SOHN live in Berlin: „A whole room full of people who all love the same thing“

Am 29. November war SOHN zurück in Berlin. Im Gepäck sein im September erschienenes Album „Trust“. Ein Album, das wohl die schwerste Zeit im Leben des Musikers markiert und widerspiegelt. Neben dem Leben als dreifacher Vater und einem Umzug nach Barcelona verlor er den Bezug zur eigenen Musik. Nachdem alle Songs geschrieben und über den Haufen geworfen wurden, fand Christopher Taylor zurück zu sich und seiner Musik. Entstanden ist das bisher wohl persönlichste Album von SOHN.

Und das ist an diesem Abend im Huxleys deutlich spürbar. Immer wieder nimmt er sich Zeit, um sich mit dem Publikum zu unterhalten und die Geschichten hinter den neuen Songs zu erzählen. Dabei wirkt er zerbrechlich, gleichzeitig aber auch unglaublich dankbar. Zuletzt hat SOHN vor vier Jahren auf genau dieser Bühne gestanden. In der Zwischenzeit ist viel passiert. Nicht nur bei ihm persönlich: „A lot has changed since then. For me, and for you. And I want to thank you all for being here again.”

Sohn – Station (Live)

Sichtlich berührt spricht er auch die Unsicherheit an, die Corona noch immer mit sich bringt und ist gleichzeitig glücklich, so viele Gesichter vor sich im Publikum zu sehen. „Look around, there’s a whole fucking room full of people who all love the same thing”. Die Show ist an diesem Abend zwar nicht ausverkauft. Dennoch fühlt man bei allen Anwesenden im Raum die gleiche Dankbarkeit darüber, endlich wieder Musik erleben zu dürfen. Und, wenn wir mal ehrlich sind: Ein bisschen Platz zum Tanzen ist doch auch mal ganz schön.

SOHN verwandelt das Huxleys an diesem Abend in eine andere Welt. Eine Welt aus Emotionen, Intensität, aber auch Leichtigkeit – untermalt von Licht, Farben und viel Nähe zum Publikum. Insbesondere bei den Songs der neuen Platte wird nochmal deutlich, was sie für Taylor bedeuten. So spielt er beispielsweise „Caravel“ und „I Won’t“ in kompletten Stripped-Down-Versionen. Nur er am Mikro, was man von ihm in der Weise nicht gewohnt ist. Mit jeder Zeile, die er singt, merkt man auch im Publikum, was er darin verarbeitet hat. SOHN zeigt sich zerbrechlich. Und das fühlt sich gut an. Wie oft erlebt man einen Musiker so ehrlich auf der Bühne?

Foto: Paul Hyde
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