Live: Hypnotische Reise mit Mount Kimbie in Berlin
Nach Release ihres neuen Albums „The Sunset Violent“ Anfang April ist das britische Duo Mount Kimbie damit nun auf Europa Tour zu sehen. Am Sonntag waren sie im Berliner Huxleys zu sehen und wir waren dabei!
Seit der Veröffentlichung ihres Debütalbums „Crooks and Lovers“ im Jahr 2010, mit dem sie sich von jetzt auf gleich auf zahlreiche Best-Of Listen katapultierten, haben Dominic Maker (Los Angeles) und Kai Campos (London) aka Mount Kimbie drei weitere Alben veröffentlicht, darunter zuletzt „The Sunset Violent“, mit dem sie nun auch live auf Tour sind. Als Support haben sie die Londoner R&B-Künstlerin George Riley dabei, die das Berliner Huxleys – ganz allein auf der Bühne – mit ihrer Aura in den Bann zieht und spätestens mit ihrer eigenen Interpretation von Rihannas „Diamonds“ die Menge zum Mitsingen bringt.
Mount Kimbie betreten gegen kurz nach 9 die Bühne, live sind sie als 5-köpfige Band unterwegs. Im Mittelpunkt dabei nicht – wie man vermuten könnte – Maker oder Campos, sondern die Stimme, die heute Abend genauso präsent ist: Andrea Balency-Béarn. Hinter der Band schmückt ein Banner die Bühne, das unverkennbar von ihrem neuen Albumcover inspiriert ist und so stehen Mount Kimbie und Live-Band vor blauem Himmel und Maisfeld – gestern noch in Kopenhagen, heute mitten in Berlin-Neukölln.
Mount Kimbie – Marilyn (Musikivdeo)
Vom ersten Ton an versetzen Mount Kimbie das Publikum in Trance ihrer experimentellen Soundwelten und auch wenn man vermuten könnte, dass ein Einstieg mit only instrumentals lahm sein könnte: Mount Kimbie holen mit Garantie direkt ab. Auch was die Lichtshow angeht, lassen sie von Anfang an keine Zweifel, dass heute Abend abgeliefert wird.
Es geht los mit Tracks aus ihrem letzten Album „Love What Survives“ aus 2017. Spätestens als „Marilyn“ losgeht, ist der gesamte Saal verzaubert. Das Zusammenspiel der fünf Bandmitglieder auf der Bühne und die Kombination der beiden Stimmen sind magisch. Es folgt eine Reise durch ihre Diskografie, vertrackte Songs wie „Before I Move Off“ aus ihrem Debütalbum, aber vor allem auch neue und eingängige Stücke wie „Shipwreck“ oder „Fishbrain“ bringen den Raum zum beben.
Mount Kimbie – Shipwreck (Musikvideo)
Eine Mischung aus mal schrammigen, mal melancholischen Gitarrensounds sowie hypnotisierenden Elektromomenten, eine Mixtur aus sanften Lichteffekten und knallhartem Strobolicht, machen diesen Abend besonders. Momente, die das Publikum versinken lassen in eine musikalische und visuelle Hypnose, bei der Zeit keine Rolle mehr spielt, sondern einzig und allein die außergewöhnliche Energie, die Mount Kimbie hier entstehen lässt.
Dass Mount Kimbie großartige Musiker:innen sind, haben sie an diesem Abend im Berliner Huxleys zweifelsohne bewiesen. Sie schließen den Abend ab mit einer Zugabe aus „Empty and Silent“ und „Made to Stray“ und verabschieden das berauschte Berliner Publikum in die Nacht.