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Rostam erzählt auf „Changephobia“ von der Angst vor Veränderungen

Genre-Schubladen? Da lässt sich Rostams zweites Album „Changephobia“ wohl nicht so leicht einordnen. Das einstige Vampire Weekend-Gründungsmitglied kombiniert darauf verschiedene Styles und Genres miteinander. Wie der Titel des Albums bereits verrät, handelt „Changephobia“ von der Angst vor Veränderungen. Fast wie aus dem Off erzählt der Musiker in 11 Songs vor allem von der Magie zwischenmenschlicher Beziehungen. Rostam spielt dabei  geschickt mit unterschiedlichen Rhythmen, Gitarren-Riffs, wechselnden Tempi und Soundflächen. Auch ernste Themen wie Homophobie, persönliche Sinnkrisen oder die Folgen des Klimawandels schaffen es auf das Album. Im Schreibprozess entscheidet sich Rostam sogar bewusst gegen Genderbezeichnungen. „Ich wollte über Liebe und zwischenmenschliche Verbindungen schreiben, aber diese Beziehungen nie in einen gegenderten Kontext setzen“, verrät der Musiker.

Besonders die erste Hälfte des Albums weckt ein große Portion Sommer-Nostalgie und ein bisschen Fernweh. In „4Runner“ hält Rostam die Erinnerung an einen Roadtrip mit einem geliebten Menschen fest. „From The Back Of A Cab“ erzählt von Begegnungen auf der Rückbank eines Taxis. Mit Cameo-Auftritten von Stars wie u.a. Charlie XCX, Kaia Gerber, Wallows und Remi Wolf ist auch das Musikvideo zum Song ein echtes Highlight. Auch Vampire Weekend-Fans werden auf dem neuen Album fündig. In vielen Songs, wie z.B. „To Communicate“, lassen sich altbekannte Indie-Ideen durchhören.  Jedes Arrangement ist gespickt mit musikalischen Pointen und Finessen. Auf „Changephobia“ findet Rostam einen sehr urbanen und einzigartigen Style.

Rostam – From The Back Of A Cab (Musikvideo)

Rostam Batmanglij blickt auf eine erfolgreiche Karriere als Produzent der ersten drei Alben von Vampire Weekend zurück. Nach „Half-Light“ (2017) und einer Grammy-Auszeichnung folgt mit „Changephobia“ bereits das zweite Solo-Album des Musikers. Neben der Produktion von Clairos Durchbruchsalbum „Immunity“ und Haims „Women in Music Pt. III, schrieb der Produzent an seinem eigenen Album. Drei Jahre hat es gedauert bis aus den anfänglichen Ideen ein Gesamtwerk wurde.

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Foto: Olivia Bee