Cover "Animalia Parc"
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Animalia Parc: Schatzi zündet den Startschuss für die neue Generation der Pop-Musik

Mit „Animalia Parc“ veröffentlicht die Newcomer-Band Schatzi heute ihre Debüt-EP und offenbart damit die Pop-Musik der neuen Generation. Alles was der Begriff Schatzi im deutschen Sprachgebrauch impliziert, ist die Band genau nicht. Ein Gegensatz, der Spannung in das Konzept von Schatzi bringt. Aber nur einer von vielen Gründen, aus denen jede*r Liebhaber*in der Popkultur „Animalia Parc“ anhören sollte.

Es wären nicht Schatzi, wenn nicht erst ein Intro in ihre musikalischen Gefilde einführt und die Spannung bis auf Anschlag bringt – hätten wir die Band im Vorfeld nicht im Interview gesprochen, hätte man den Eindruck, dass sie nichts dem Zufall überlassen. Die Tatsache, dass sie im Songwriting sehr intuitiv vorgehen, macht das Ganze noch eindrucksvoller und beweist ihren scharfen Sinn für Ästhetik und Pop.

Mit dem Track „Porsche“ legt die Band einen starken Einstieg hin, der es unmöglich macht, nicht weiterzuhören. Ihre unterkühlte Grundästhetik ist auf Anhieb greifbar, Synthiesounds treffen auf Trap-Beats und untermalen die Coolness, die Sänger Julian Schatz mit seiner Stimme transportiert. Die kalte Grundstimmung bleibt, doch mit Songs wie „Glock“ und „Myspace“ zeigen Schatzi, dass sie auch anders können. Die bereits vorab veröffentlichte Single „Glock“ startet melodischer, entpuppt sich in seiner Bonnie & Clyde-Ästhetik als Ohrwurm. „Myspace“ entlarvt sich als Liebeslied, in dem elektronische Gitarrenmelodien der Klangwelt ein hoffnungsvolles Gewand verleihen – eine vorsichtige Euphorie im ganz eigenen Schatzi-Stil.

Schatzi – Glock (Musikvideo)

Es gibt zwei Dinge, die im Verlauf der EP immer wieder vorkommen: Das Auto und das Feuer. Ob im Track „Porsche“, dessen Titel schon für sich spricht, dem mysteriösen Wagen in „Vroom“ oder auch dem schwarzen Mercedes Benz in „Weißes Feuer“. Während das Auto zum Beispiel in Videos oder auch auf dem Cover der EP gerne in Brand gesetzt wird, wird in „Myspace“ zur Abwechslung mal Liebe auf dem Rücksitz gemacht. Das Auto scheint eine wichtige Rolle zu spielen in der Welt von Schatzi und auch das Feuer ist meist nicht weit davon entfernt. Eine Symbolik, die aber nicht in jedem Song gleichgesetzt werden darf, sondern immer für sich steht und anders interpretiert werden sollte, wie die Band uns im Interview erzählt hat.

Schatzi – Vroom (Musikvideo)

Genau diese Kleinigkeiten sind es, die „Animalia Parc“ so spannend machen. Jeder Song steht für sich und doch ergeben sie sich in ihrer Gesamtheit zu einem ganzheitlichen Konzept und Stil, in sich perfekt aufeinander abgestimmt. Mit ihren Texten, Sounds und Videos erzählen sie Geschichten, die allesamt ihre ganz eigene geheimnisvolle Ästhetik tragen.

„Animalia Parc“ zeigt, dass Schatzi verstanden haben, wie man Pop-Musik spannend gestaltet und zündet damit den Startschuss für neue Generationen in der deutschsprachigen Musiklandschaft. Wie sie in ihrem Outro bereits vorwegnehmen, ist die Aussicht ihrer Musikkarriere vielversprechend: „Was für ’ne Aussicht, ich weiß du brauchst mich“. Hoffen wir mal dass das so viel bedeutet wie: Keine Sorge, das ist erst der Anfang.

Foto: Cover „Animalia Parc“

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