Mando Diao Pressefoto
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Mando Diao kehren in ihrem neuen Album „Bang“ zurück zu ihren musikalischen Anfängen

Nach 20 Jahren Bandgeschichte und acht Studioalben, veröffentlichten die schwedischen Indie-Legenden Mando Diao vergangene Woche ihr neues Album „Bang“.

Anfang der 2000er- Jahre schaffte die Band mit ihrem Debütalbum „Bring Em In“ nicht nur den internationalen Durchbruch, sondern führte auch die Welle schwedischer Bands an, die in dieser Zeit internationalie Erfolge verbuchen konnten. In den letzten 20 Jahren folgten diverse Wechsel in der Bandbesetzung, ein Album in ihrer Muttersprache Schwedisch und diverse Nebenprojekte.

Auch der Sound der Schweden veränderte sich im Laufe der Jahre maßgeblich. Vorallem die Alben „Give Me Fire“, „Ælita“ und das zuletzt erschienene „Good Times“ wichen stark vom ursprünglichen „Mando Diao-Sound“ ab, zeigten deutliche Synthie-Pop-Einflüsse und klangen vor allem viel kommerzieller. Besonders die Fans der ersten Stunde können sich freuen, dass Mando Diao auf „BANG“ wieder zurück zu ihren musikalischen Wurzeln kehren.

Vorallem in den Vorab Singles „One Last Fire“ und „Long Long Way“ oder auch in „I Was Blind“ zeigen die Schweden direkt, was auf dem neuen Album zu erwarten ist: Rock’n’Roll gemischt mit Blue und hier und da ein paar Folk-Einflüsse. Waren die Singles der letzten Alben noch ziemlich poppig mit vielen Disco-Elementen, so haben Mando Diao nun wieder ihre Liebe für raue Gitarren entdeckt.

Mando Diao – One Last Fire

Bei „My Woman“ schalten Mando Diao wieder einen Gang zurück, holen die Akustikgitarre aus dem Schrank und werden fast schon ein bisschen melancholisch. Auch ein gesellschaftkritisches Stück darf in der heutigen Zeit nicht fehlten. Auf „Society“ wird die fehlende Gerechtigkeit in der Gesellschaft bemängelt. Auch musikalisch sticht das Stück, mit seinem sich hinauszögernden Höhepunkt, heraus. Auch „Don´t Tell Me“ ist ein Lied das zur Rebellion aufruft.

Laut eigenen Aussagen ist „Bang“ die dreckigste Scheibe seit ihrem Debüt. Dem kann man nicht wirklich zustimmen, schließlich folgte auf das Debüt noch das großartige „Hurricane Bar“.  „Bang“ schließt aber da an, wo das dritte Mando Diao Album „Ode to Ochrasy“ aufgehört hat. Das neue Album orientiert sich mit den verzerrten Riffs defintiv wieder stärker an den Klängen der frühen 2000er Jahre.

Zwar fehlt auf „Bang“ noch ein deutlicher Hit, wie „Down in the Past“ oder „Sheepdog“, der herraussticht. Glücklicherweise sucht man aber auch Songs wie „Black Saturday“ oder „Dance With Somebody“ vergeblich, die irgendwie klingen als ob man mit Mühe und Not versucht hat einen Mainstream-Hit zu schreiben (Was ihnen ihnen zu ihrer Verteidigung damit auch durchaus gelungen ist, aber den einen oder anderen Fan der ersten Stunde gekostet hat.) Mando Diao haben mit „Bang“ auf jeden Fall wieder die Kurve bekommen und machen einen großen Schritt in die richtige Richtung: Auf dem Weg zurück zur credibilen Alternative-Band und weg vom langweiligen, kommerziellen Poprock.

Mando Diao – Long Long Way

Nachdem die Band vor Kurzem eine ausverkaufte Tour durch China spielte und derzeit europaweite Festivalauftritte absolviert, steht für den Herbst eine umfangreiche Tour durch Europa an. An folgenden Terminen könnt ihr Mando Diao in Deutschland, Österreich und der Schweiz live erleben:

Mando Diao Live 2019

22.11. Hamburg – Sporthalle
23.11. Wiesbaden – Schlachthof
24.11. AT-Wien – Arena
26.11. CH-Zürich – X-Tra
28.11. Dresden – Alter Schlachthof
29.11. München – Tonhalle
30.11. Köln – Palladium
01.12. Berlin – Columbiahalle

 

(Foto: Gustaf Elias)

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