Oehl Pressefoto
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„Keine Blumen“ – Oehl erzeugt mit seinem neuen Album Melancholie und Trost zugleich

Keine Blumen zum Abschied – das wünschte sich eine Familienangehörige des Wiener Künstlers Oehl vor dem Tod, der sein neues Album genau danach betitelte. „Keine Blumen“ erschien am 26. August und ist (für uns) ohne Zweifel eines der tollsten Alben des Jahres. Ein trauriger Anlass geht dem Album voraus und dennoch weiß es, die Kunst des Trosts zu beherrschen.

„Jedem Anfang geht ein Ende voraus“ ist der berühmte Satz aus dem Song „Keramik“ von Oehl, der 2019 von Casper zum Song des Jahres ernannt wurde. Ein Satz, der für Oehl aktueller denn je zu sein scheint: „Keine Blumen“ ist nicht nur nach einem Anlass des Abschieds benannt, sondern auch das erste Album von Ariel Oehl als Solokünstler, nachdem er seinen Kollegen Hjörtur Hjörleifsson zu anderen Projekten verabschieden musste. Auch im Alleingang gelingt es ihm, mit sanften Elektro-Sounds und tiefgründigen Texten zu verzaubern.

Oehl – Satt Werden (feat. Mola)

Oehl greift Themen auf, die die Gesellschaft beschäftigen und nicht immer bequem sind: Veraltete Rollenbilder, toxische Männlichkeit, aber eben auch den Tod oder die Liebe. Oft schmückt er diese mit federleichten Elektro-Pop Sounds und schafft es somit die erzeugte Melancholie direkt mit Trost zu versehen.

Oehl – Schönland

Auf vierzehn Tracks beweist Oehl mal wieder, dass er nicht nur die Kunst der Musik, sondern auch die Kunst der Sprache beherrscht wie eine Eins. „Keine Blumen“ ist ein Album, das zum Nachdenken anregt und Gefühle erweckt. Ein Album, das man sich definitiv nicht nur einmal anhört. Musik, die im Kopf bleibt und Lust auf mehr macht.

Foto: Tim Cavadini
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