Glass Animals Cover
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Glass Animals verarbeiten auf „Dreamland“ eine Tragödie

Seit dem 7. August können Fans und Liebhaber*innen von britischem Elektro-Pop mit tiefgehenden und überraschenden Elementen das Album „Dreamland“ von Glass Animals hören. Normalerweise ist der Releasetag ein Tag der Feier für jeden und jede Künstler*in. Doch der Ursprung dieses Albums ist eine Tragödie. Die Idee zu „Dreamland kam Frontmann Dave Bayley nach dem lebensbedrohlichen Fahrradunfall des Drummers von Glass Animals und gleichzeitig bestem Freund Bayleys Joe Seaward.

„Dreamland“ entstand in einer Zeit der Unsicherheit, in der kein Tag war wie der andere. Genau das hört man dem Album auch an. Kein Song klingt auch nur vom Grundkonzept wie der vorangegangene. Eine starke Wandelbarkeit und Abwechslung innerhalb eines Tonträgers, dessen einzige Konstante die prägnante Stimme Bayleys und die immer wiederkehrenden Elektro-Pop-Elemente sind. Thematisch findet sich die Band aus Oxford, auch bedingt durch den Kontext der Entstehung, in einem Blick in den Rückspiegel wieder. Es war keine Zeit, um den Blick nach vorne zu richten, denn man hätte sich bei den täglichen Krankenhausaufenthalten eher in Erinnerungen verschlungen, in Träumen.

Mittlerweile ist Drummer Joe Seaward glücklicherweise wieder vollkommen genesen, nachdem er auch das Sprechen neu lernen musste. Man könnte meinen „Dreamland“ sei lediglich ein Manifest einer bestimmten Zeitepisode der Undurchsichtigkeit von Dave Bayley. Aber das greift viel zu kurz. Vielmehr ist der „How To Be A Human Being“-Nachfolger ein Hoffnungsschimmer während einer Zeit der Unsicherheit in unser aller Leben. Was für ein glücklicher Zufall, dass dieses Album gerade jetzt erscheint.

Live 2021

06.05.2021 Berlin – Columbiahalle
07.05.2021 Köln – Live Music Hall

Foto: Albumcover

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