Zwischen Wohnzimmerstimmung und Tanzlaune – nand live im Badehaus Berlin
Seit knapp zwei Jahren bereichert der Künstler, Produzent und Trompeter nand nun bereits die Indie-Landschaft der deutschsprachigen Musikindustrie. Kürzlich war er mit seiner Musik auch auf erster eigener Tour zu sehen und unsere Redakteurin Sofia war im Badehaus Berlin dabei.
Die Zusatzshow am Samstagabend im Badehaus ist ausverkauft. Begleitet von Felix, DJ Lucidlavamb, steht nand auf der kleinen Bühne und zusammen gestalten sie den Abend mit einem Hybrid-Set aus Songs des neuen Albums „wie es ist“, seines ersten Albums und unreleased Songs. Das gesamte Konzert spielt sich ohne Pausen zwischen den Tracks ab. Es entsteht eine Aneinanderreihung von Übergängen und Tracks. Anfangs stimmt nand mit ein paar einleitenden Worte den Abend ein, holt damit das Publikums ab und überlässt dann den Raum seiner Musik.
nand – Kopf frei (Musikvideo)
Eine wohnzimmerhafte Stimmung entsteht durch die Lavalampen und Lichter auf der Bühne. Kaum ein Scheinwerfer ist während der Show auf ihn gerichtet, sodass er weniger als Person, sondern mehr seine Kunst im Vordergrund stehen. Vielleicht lässt ihn auch genau das so sympathisch wirken. Ab und zu geht er ein paar Schritte nach vorne um sich zu den Beats zu bewegen. Insgesamt wirkt die ganze Situation intim und persönlich. nand gibt dem Publikum das Gefühl, er würde gerade für Freunde spielen. Facettenreich zeigt er sich mit seiner Trompete als Begleitelement und zwei anlogen Keyboards.
Die pausenlosen Übergänge gestalten sich als lang, trotzdem bleibt der Abend spannend. Diese Atmosphäre und die langen Übergänge schaffen eine Stimmung, die an einem gemütlichen Abend auf dem Sofa erinnern. Ab und zu geht das Publikum ab, wenn nand „aperol spritz“ oder „lust auf dich“ einstimmt. Sie haben Spaß und jubelt zwischen durch in die Übergänge rein. nand scheint auch eine gute Zeit zu haben. Der Raum wird hitzig und gute Laune erfüllt den Raum. Dieser ist voll und alle bewegen sich zu den manchmal schon fast tranceartigen Beats und Trompetenklängen. Nach viel Applaus und Rufen spielt nand noch zwei Zugaben. Es ist ein Abend mit Höhen und Tiefen, zum Zuschauen und Anhören, zum Abgehen und zum Innehalten.
nand – Wäre ich gern ein Pornostar (Musikvideo)
Trotz des recht durchmischten Publikums, entsteht eine Art Einheit, die sich in den elektro-instrumental Klängen wiegt. Techno-Beats und Drum ’n‘ Bass Einschübe tragen die Menge durch den Abend. Es sind Tracks, die ruhig und tanzbar zugleich sind. Berlin bildet die Mitte seiner ersten Tour zum gleichnamigen Album „wie es ist“.
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Foto: Patrick Schardt