Tristesse
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Tristesse malen auf ihrem Debüt „Die Sonne ging unter, auch ich hatte vergessen“ Traumbilder

Mit „Die Sonne ging unter, auch ich hatte vergessen“ veröffentlicht die deutsche Indie-Band Tristesse ihr Debütalbum. Damit thematisieren sie die Unentschlossenheit und Unbeständigkeit im Erwachsenwerden und verabschieden sich mit dem Album von ihrer Jugend. Gleichzeitig feiern die aufstrebenden Newcomer die neu gewonnene Freiheit und Euphorie, die sie durch den neuen Abschnitt ihres Lebens gewinnen.

Im Focus Track “Paradies” lädt uns Tristesse in ihre utopische Welt ein. Die Band baut sich ein Traumbild, in dem die Grenzen zwischen Realität und Vorstellungskraft verschwimmen. Mit Texten wie „Dieser Sommer soll nie vergehen“ und „Uns tut nichts mehr weh“ verdeutlicht Tristesse die Sehnsucht nach einer solchen Welt, in der man ewig verweilen kann. Das Musikvideo des Songs, das zusammen mit dem Album veröffentlicht wurde, nimmt die verträumte Atmosphäre, die in der Single charakterisiert wird, auf und veranschaulicht die Welt, in die der Song Paradies spielt.

Tristesse – Paradies

Der erste Song „Retina“ bildet nicht nur einen Einstieg des Albums, sondern auch in die Gemütslage der Band. „Ich fühle so unendlich viel, oftmals fällt‘s mir schwer“, heißt es in dem Song. Doch mit „lass das Schlechte hinter mir“ zeigt Tristesse ebenfalls, dass es in dem Song darum geht, loszulassen und frei zu sein. Dieser Wunsch nach Freiheit und nach Entwicklung zieht sich durch das ganze Album. Im zweiten Song „Wenn ihr uns blühen seht“ erscheint die Band im Gegensatz zu „Retina“ ganz unbeschwert. Der Ballast scheint fort zu sein und nichts kann die Berliner an ihrer Entwicklung und der Chance zu Wachsen hindern. 

In „Schwerelos“ scheint die Band auf die Ungewissheit einzugehen, die das Leben mit sich bringt. „Schwerelos, schwerelos, das Ziel ist ungewiss“, heißt es. Die fünf Bandmitglieder stellen einen Kontrast dar. Sie hoffen darauf, dass sie sich selbst treu bleiben, doch geben sich ihrer ihre neu gewonnene Unabhängigkeit hin. „Zünd mich an“, ist zwei Jahre vor Veröffentlichung von „Die Sonne ging unter, auch ich hatte vergessen“ entstanden. Der Song bietet das Fundament für das Debütalbum und ist nach eigenen Aussagen von Jannes-Maximilian Priebels, dem Sänger von der Band, das emotionalste und experimentierfreudigste Werk. 

Tristesse findet ihren Sound zwischen Indie-Rock, Shoegaze und Dreampop. Man bekommt die Entwicklung der Band, die sich 2019 zusammengefunden hat, hautnah mit. Zusammen mit Producer Magnus Wichmann, der bereits mit Leoniden, Pabst und Blond zusammengearbeitet hat, schafft Tristesse in „Die Sonne ging unter, auch ich hatte vergessen“ in jedem Song ein anderes Traumbild. Musikalisch deckt die Band ein breites Spektrum an Emotionen ab und man findet ein Stück von sich selbst in jedem Song wieder.

Foto: Miklas Heinzel

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