Albumcover von Mädness, Sparkling und Taylor Swift
Reviews

Top 3 Alben der Woche: Mädness, Sparkling & Taylor Swift

Endlich wieder New Music Friday. Das heißt, wir präsentieren euch unsere Lieblingsveröffentlichungen. Diese Woche mit Mädness, Sparkling und Taylor Swift!

Mädness – OG

Zwei Jahre ist es her seitdem der Darmstädter Rapper Mädness das gemeinsame Album mit seinem Bruder Döll veröffentlichte. Heute kommt mit „OG“ der Nachfolger, der das mittlerweile vierte Soloalbum von Mädness darstellt. Darin beherrscht er mal wieder die Kunst, den Sound des 90er-Jahre-Raps in ein aktuelles Gewand zu verpacken. Womit sich ganz besonders in das Herz seiner Hörer katapultiert ist die lyrische Raffinesse, die er beherrscht, als hätte er nie was anderes gemacht.

„OG“ ist ein Album mit Tiefgang, eine Reise durch seine persönliche Gedankenwelt. Mädness erinnert an Schatten- und Sonnenseiten des Lebens, an das Gefühl von Heimat und Selbstliebe, an begangene Fehler, an Reue und Vergebung. In aller Ernsthaftigkeit schafft er es durch lockere Beats und selbstironische Textzeilen, die Stimmung angenehm aufzulockern. Mit seinem neuen Werk macht er sich frei von Klischees, die in der Rappelt zu oft bedient werden. Es ist ein wahnsinnig ehrliches Album, in das man definitiv einmal reingehört haben sollte.

Sparkling – I Wan To See Everything

Junge Bands die Indie-Musik machen gibt es ja bekanntlich einige. Auch wenn man Sparkling der Kategorisierung wegen in die gleiche Schublade stecken möchte, sind die drei Jungs doch irgendwie anders. Sparkling kommen aus Köln und haben in London gelebt, das hört man dem Album auch an. Auf ihrem Debüt „I Want To See Everything“ präsentieren sie ein „best of both worlds“. Sparkling mixen Indie mit Post-Punk, poppige Gitarrenriffs mit eingängigen Beats und deutsche mit englischen (und manchmal auch französischen) Lyrics.

Auch wenn sie es schaffen beim ersten Hören eine gewisse Leichtigkeit auszustrahlen, sind die Songs inhaltlich oft kritisch. In „the same again“ setzen sie sich selbstironisch mit der Tatsache auseinander, dass wir Menschen oft nicht in der Lage sind, aus unseren Fehlern zu lernen und sie ständig wiederholen, „Champagne“ macht sich über falsche und sich selbst überschätzende Menschen lustig und „I Don’t Want It“ stellt sich quer gegen all das, was unsere Welt kaputt macht und zerstörerisch dominiert. Bitte mehr davon!

Taylor Swift – Lover

Die us-amerikanische Pop-Queen Taylor Swift bringt mit „Lover“ heute ihr siebtes Studioalbum heraus. Ganze 18 Tracks, geschmückt von einem Cover in rosa und babyblau und der hübschen Blondine. Was im ersten Moment wie klassischer Gute-Laune-Pop aussieht, hat mehr Tiefgang, als gedacht. Taylor Swift singt in ihrem Werk über Selbstliebe, hinterfragt die männerdominierte Gesellschaft und setzt politische Statements. Wäre ihre Karriere auch so verlaufen, wenn sie als Mann geboren wäre?

Musikalisch klingt sie echt und emotional. Durch eine zurückhaltende Klangwelt aus synthetischen Beats und atmosphärischen Sounds schafft sie es, der inhaltlichen Komponente von „Lover“ besonderes Gewicht beizumessen. Auch zu spüren ist der alte Country-Einfluss, der auf ihrer neuen Platte ausnahmsweise mal wieder zu spüren ist. Ohne Zweifel ist es ein mainstream-taugliches Pop-Album. Was aber vor allem auffällt ist, dass sie klare Positionen bezieht und an ihre Hörer bringt. Und wenn sie es damit schafft, den Mainstream zu überzeugen, dann hat das schonmal ziemlich viel Gutes mit sich gebracht!


Die Top3 Alben der vergangenen Wochen findet ihr hier!