Albumcover von Heaven Shall Burn Myrkur Pöbel MC
Reviews

Top 3 Alben der Woche: Heaven Shall Burn, Myrkur & Pöbel MC

Endlich wieder New Music Friday! Und somit gibt es hier wieder unsere Lieblingsalben. Diese Woche mit Heaven Shall Burn, Myrkur und Pöbel MC.

Heaven Shall Burn – Of Truth And Sacrifice

Nach zweijähriger Pause kehrt die legendäre deutsche Metalband Heaven Shall Burn mit ihrem Doppelalbum zurück. „Of Truth And Sacrifice“ zurück. Geschätzt werden die Thüringer vor allem für ihre starke Haltung, was aktuelle und gesellschaftliche Themen betrifft. Auch auf dem neuem Album äußern Heaven Shall Burn die eine oder andere Gesellschaftskritik. So machten sie im Vorfeld bereits mit ihrer Dokumentation „Mein grünes Herz in dunklen Zeiten“ und dem Musikvideo zu „My Heart & The Ocean“, das unbequemen Bilder von Tierleid, aufgenommen von Sea Shepherd, zeigt.

Inhaltlich ist das Album in die beiden Hälften. Die erste Seite „Of Truth“ soll Zuversicht und Kampfbereitschaft signalisieren während die zweite Seite „Of Sacrifice“ nachdenklicher daherkommt und sich mit den Opfern und Kämpfen, welche man für die Wahrheit bereits auf sich genommen hat, befasst. Generell präsentieren sich Heaven Shall Burn auf ihrem neuen Album vielseitiger und facettenreicher als jemals zuvor.

Myrkur – Folkesange

Folkesange ist das dritte Studio-Album der dänischen Künstlerin. Nach bereits zwei Genre-sprengenden, innovativen Black-Metal-Platten ist die Multiinstrumentalisten mit treibenden Paukenschlägen zurückgekommen. Besonders das letzte Werk „Mareridt“ von 2017 zog beachtliche Kreise bei Kritik und Publikum. Mit der Geburt ihres ersten Kindes besann sich die Musikerin auf unmittelbare Einflüsse ihrer eigenen Kindheit: skandinavische Erzählungen und traditionelle nordische Folk-Musik. Entstanden ist mit „Folkesange“ eine beinahe transzendentale Liedersammlung, die Myrkur von einer ganz anderen Seite zeigt.

Schon mit den ersten Zeilen fühlt man sich eine Welt aus Game of Thrones oder der Herr der Ringe zurückversetzt. Unweigerlich spielen sich mit den Gesängen von Interpretin Amalia Bilder vor dem inneren Auge ab, von Pferdekutschen, die über endlose grüne Weiten nur auf Trampelpfaden traben.

Schon die ersten Videoauskopplungen „Ella“ und „Leaves Of Yggdrasil“ versprachen vieles, was Folkesange nun einhalten kann. Eine konsequente mystische Stimmung, die nicht dazu taugt nebenbei gehört zu werden. Lasst euch auf das Album ein Myrkur streckt ihre Hand aus und läd dazu ein euch ihre Welt zu zeigen.

Pöbel MC – Bildungsbürgerprolls

Das neue Album von Pöbel MC muss man allein schon wegen des Covers lieben. Passend zum Titel „Bildungsbürgerprolls“ ist das Artwork den Reclam-Heften nachempfunden, die einem direkt mit gemischten Gefühlen an die Oberstufe zurückdenken lassen.

Aber hier soll es nicht nur ums Cover gehen, sondern natürlich den Inhalt der „Hörausgabe“. Nach dem Sportstape 2019 präsentiert uns der gebürtige Rostocker und Wahlberliner nun endlich sein Debütalbum. Die ersten zwei Songs „Bildungsbürgerprolls“ („Rap brauch kein Abitur, doch es kann halt auch nicht schaden“)  und „Patchworkwendekids“ (Ja ich hab‘ studiert, unter anderem, wie man dir die Fresse poliert“) zeigen direkt, wohin die Reise geht. Bis auf  „Keine Rolle“ mit Milli Dance von Waving the Guns kommt das Album ohne Features aus. Der studierte Rapper hat alleine genug zu sagen.

Mit „Bildungsbürgerprolls“ gelingt Pöbel MC es, eine Brücke zwischen geisteswissenschaftlichen Themen und Straßenslang zu bilden. Unter all den Battle-Rap mischen sich nämlich auch immer eloquent geäußerte linke Systemkritik und natürlich viel Selbstironie. Eine perfekte Mischung!

Die Top3 Alben der vergangenen Wochen findet ihr hier!