Weekend Lightwolf Cover
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Weekend entfaltet auf „Lightwolf“ seine lyrische Schlagkraft

Der „lange blonde Junge mit der scheiß Frisur“ aka Weekend veröffentlicht nach bereits sieben Singleauskopplungen sein Album „Lightwolf“. Es ist das erste Lebenszeichen des Teilzeit Rappers seit beinahe drei Jahren. Nach der Trennung von seinem langjährigen Weggefährten Chimperator veröffentlicht der Gelsenkirchener dieses Album erstmals unter seinem eigenen Label „ilovewochenende“. Auf seinem Tape sägt Weekend mit seinem Wortwitz an gängigen Männerklischees, gesellschaftlichen Normen und liefert Diskussionsstoff für jedes Popkultur-Panel.

Von Gelsenkirchen in die Welt. Ein Blatt vor den Mund hat der Junge von der Ruhr nie genommen – ganz der Pott. Vielleicht hat er auch deshalb so gut ins Video Battle Turnier gepasst, als er sich 2012 mit Battleboi Basti ein legendäres Finale lieferte und ein Clickvolumen von über 10 Millionen Aufrufen generierte. Doch seitdem ist viel passiert. Weekend battlet keine Kinderzimmer Rapper mehr, sondern er battlet das Männerbild, Maskulinität und Gewalt. Dabei hat ihm sicherlich auch seine scharfe Beobachtungsgabe geholfen, die er als Sozialarbeiter an den Tag legt.

Weekend – www.internet.de

Weekend hat es mit der Stringents seines Produzenten Friedrich van Zandt geschafft, seiner starken Haltung auch ein zeitgenössisches Soundkorsett zu geben. So wird Weekends Ausdrucksstärke der Worte durch den roten soundtechnischen Faden auf „Lightwolf“ mehr Nachdruck verliehen, sodass das Album neben der lyrischen Schlagkraft auch eine Soundästhetik entwickelt, die in jeder Playlist Platz finden sollte.

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