Pressefoto von Audio88&Yassin
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Die normale Weihnachtsmesse 2019: Audio88 & Yassin verteilen Geschenke, Geschenke, Geschenke

„Die Normale Weihnachtsmesse“? Normal? Normal war da mal gar nichts! Außer 1700 Menschen in völliger Ekstase, nassgeschwitzt und Oberkörper frei, mitten im Dezember, sind ganz normal. Doch egal, ob das jetzt normal war oder nicht, es war der absolute Hammer!

Darüber waren sich wohl alle einig, die am vergangenen Donnerstag die dritte Weihnachtsmesse von Yassin & Audio88 besucht haben. Denn die ausverkaufte Huxleys Neue Welt war binnen weniger Minuten ein Meer aus hüpfenden Menschen, die ihre Arme gar nicht so hoch gen Himmel strecken konnten, wie sie wollten.

Eine große Familie

Das lag auch an den zahlreichen Gästen, die nacheinander der Weihnachtskulisse auf der Bühne entsprangen. Den Anfang dieses Geschenke-Feuerwerk machten Döll und Mädness. Die beiden Brüder, die bereits seit Jahren eng mit Audio88 & Yassin befreundet sind, ließen es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen die Menge einzuheizen. Denn wie feiert man Weihnachten? Genau, mit der Familie. Vor allem Mädness, der die Halle vorher bereits eingestimmt hat, als er sein Support-Set spielte, war mehr als in Weihnachtsstimmung. Der Darmstädter, der schon 2007 mit Marteria seine ersten EPs verkaufte, konnte so noch einmal einen Vorgeschmack auf seine im Februar startende Tour geben. Eins machte er allen Anwesenden sofort klar: Die Tour darf man einfach nicht verpassen.

Erzählungen & Konsumkritik

Was neben der Familie noch zu einem richtigen Weihnachtsfest gehört, sind Erzählungen aus der Vergangenheit und eine ordentliche Portion Konsumkritik. Auch dafür sorgten Yassin & Audio88 liebend gern. Denn nicht nur in ihren gemeinsamen Texten sprechen die beiden Deutschrapper, die seit 2009 gemeinsam Musik machen, diese Themen an. An diesem Abend besorgten die Beiden ein Geschenk für die Fans, welches Konsumkritik und autobiographische Songs vermitteln kann wie kein Zweiter.

Mit „Wie viel ist dein Outfit wert?“ und „9010“ stürmte Felix Kummer die Bühne. Der Chemnitzer lässt derzeit keine Bühne des Landes aus.

Weihnachtsmesse oder doch Partykirche?

Schon da wurde deutlich: Besinnlich geht anders. Eskalation? Geht genau so. Denn das Motto des Abends war vielmehr Partykirche als Weihnachtsmesse. So ließ Yassin das Meer der Zuschauer teilen und tauchte selbst aufeinander zu strömenden Zuschauermengen unter, bevor er neben Audio88 wiederauftauchte und seine größten Hits aus seinem Debütalbum zum Besten gab.

Yassin machte eins deutlich: Weihnachten ist man dankbar und Yassin war dankbar für das Jahr 2019, all die Erfahrungen, die er gesammelt hat und all die Unterstützung, die er von seinen Fans bekam. Denn sein Album „Ypsilon“ ist nicht auf die Fresse, sondern besticht eher durch ruhige und emotionale Texte. Von „Abendland“ bis „Haare Grau“, auch diesmal ließ in seine Fangemeinde nicht im Stich und sang jede Zeile mit, als wären es Uralt-Schlager des Rap-Duos und die längst in ihre musikalische DNA übergegangen sind.

Geschenke!

Geschenke, Geschenke, Geschenke hieß es dann wieder als wohl einer der größten Hip-Hop-Giganten des Landes die Bühne stürmte. Denn kein geringerer als Marteria gab sich die Ehre. Der Rostocker, der letztes Jahr zusammen mit Casper das gemeinsame Album „1982“ rausgebracht hat, sprang von Level zu Level in Richtung Weihnachtsextase. Jetzt kochte die Menge endgültig.

Zwischen Kunstschnee, Watte, riesen Geschenken und Weihnachtsplätzchen verlor der ein oder andere das Gefühl für Raum und Zeit. Das einzige was da noch Orientierung gab, waren die Sterne oben am Firmament und Audio88 & Yassin auf der Bühne. Doch wie das an Weihnachten so ist, bleibt man nicht gern lange allein. Das dachten sich auch die beiden Berliner an diesem Abend. Nachdem bereits Mädness, Döll, Kummer, Juicy Gay und Marteria die Messe dienten, fehlte da noch eine ganz besondere Gruppe, um die Gabenbereitung zu vollenden. Und wie sollte es anders sein, nach 2017 und 2018, ließen sich Nico und Maxim von K.I.Z auch die Messe 2019 nicht entgehen.

Ein letztes Beben ging durch die Halle bevor Yassin und Audio88 selbst noch für die größte Überraschung sorgten und den ersten Song aus ihrem neuen Album spielten, das im nächsten Jahr erscheinen soll. Weltpremiere bei der ganz normalen Weihnachtsmesse.

Und wer in diesem Jahr nicht dabei sein konnte, hat keine andere Wahl als im nächsten Jahr um Tickets zu betteln. Denn was wäre ein Moshpit ohne Eskalation, Audio88 ohne Yassin oder Weihnachten ohne die Weihnachtsmesse? Na klar, nicht annähernd so schön.

Ein paar visuelle Eindrücke gibt es hier:

Titelbild: Thomas Sieverding

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