Casper live in Leipzig: Heiß, schwitzig, rutschig und überwältigend!
„Leipzig… das war mit Abstand die heißeste, schwitzigste, rutschigste und überwältigendste Show seit langem. Egal wie cheesy das klingt – ihr habt mich getragen! So dankbar und NUR LIEBE, IMMER.“ Das schrieb Casper Mittwoch Abend kurz nach seiner Show im Leipziger Felsenkeller auf Instagram und auf dieses Statement können sich sicherlich beide Seiten einigen. Der Abend beginnt schon klebend warm mit der jungen Sängerin und Rapperin Verifiziert, die sich erst einmal allen vorstellt, sich dann ganz dankbar zeigt an diesem Abend vor dem größten Publikum ihres bisherigen Lebens zu spielen und dann locker flockig abliefert. „Stromausfall“, „Tschick“, „Lady Boba“, eine halbe Stunde später verlässt Verifiziert die Bühne und hat erneut bewiesen, dass Casper den richtigen Riecher für Supportacts hat. Auf vergangenen Shows der Tour wurde dieser nämlich von Edwin Rosen und Paula Hartmann begleitet.
Nachdem der Felsenkeller ein letztes Mal belüftet wird betritt Casper unter tobendem Applaus die Bühne. Im Hintergrund läuft eine Filmmusik, die im Publikum vereinzelt Fragen aufwirft. E.T. Warum? Weshalb? Wer weiß das schon, für den Spannungsaufbau hat es funktioniert. Als dann die Band leise beginnt „Alles war schön und nichts tat weh“ zu spielen gibt es in Leipzig kein halten mehr. Trotz der utopischen Temperaturen hat man das Gefühl, dass das Publikum mit jedem Song eine Schaufel an Energie drauflegt. Nach den ersten gespielten Songs („Im Ascheregen“, „Auf und davon“, „Alles endet (aber nie die Musik)“ oder auch „Mieses Leben / Wolken“) bilden sich dann spätestens bei „Adrenalin“ die ersten Moshpits. Der ein oder andere hat sich schon im ersten Drittel des Konzertes seines Shirts entledigt, es werden vereinzelt immer wieder versucht Menschen über der Masse Richtung Bühne zu tragen. Ein Glück kommt zwischendurch eine kleine Verschnaufpause und alle lauschen ganz selig „Billie Jo“ und „Das bisschen Regen“.
Direkt danach wird wieder Vollgas gegeben. „Ganz schön okay“, „So perfekt“ und „Supernova“ eignen sich selbstverständlich wunderbar zum tanzen, singen und abgehen. Bei „TNT“ ersetzt das Leipziger Publikum dann die schwer erreichbare hohe Stimme von Tua, Casper scheint zufrieden mit seinem Chor. Immer wieder bedankt er sich. Es hätten ja auch alle irgendwo auf der Welt sein können, aber sie sind hier bei ihm im Felsenkeller, sagt er und muss sich selbst zwischendurch kurz hinhocken. Aus Überwältigung oder um Luft zu holen, so ganz klar ist es nicht, aber so oder so: an den strahlenden Augen im Publikum erkennt man, dass es allen genauso geht. Dass alle unendlich dankbar sind, dass Konzerte wie diese wieder stattfinden können. Dass Casper wieder in der Stadt ist. Vor der Zugabe kommt dann der Gänsehaut-Moment der Show: „Fabian“. Ein Song, der von der jungen Frau in der ersten Reihe bis zum bärtigen Typen am Ende des Saals allen eine Träne in die Augen treibt. Eine Hymne für das Leben. Das „Coming Home – Stärker als der Tod“ wird aus vollem Herzen gebrüllt, Menschen liegen sich in den Armen und es ist allen klar, dass dieser Abend einzigartig ist. Damit alle mit bester Laune den Saal verlassen gibt Casper in der Zugabe noch einmal drei Energie-Booster zum Besten. „Lass es Rosen für mich regnen“, „Gib mir Gefahr“ und „Jambalaya“. Ein letztes Mal Ausrasten. Das gilt für ihn und für 1700 glücklich-verschwitzte Menschen vor der Bühne. Als die Lichter wieder angehen und die Türen geöffnet werden freuen sich alle auf eine Dusche, kaltes Wasser und auf das im November stattfindende Casper-Konzert im Haus Auensee Leipzig. Gute Aussichten!
„ALLES WAR SCHÖN UND NICHTS TAT WEH“ Tour 2022
27.11.2022 Leipzig, Haus Auensee
29.11.2022 Stuttgart, Porsche-Arena
30.11.2022 CH-Zürich, Halle 622
01.12.2022 Frankfurt am Mein, Jahrhunderthalle
03.12.2022 Hamburg, Sporthalle
05.12.2022 München, Zenith
06.12.2022 AT-Wien, Gasometer
09.12.2022 Bochum, RuhrCongress
10.12.2022 Münster, Halle Münsterland
13.12.2022 Köln, Palladium
14.12.2022 Hannover, Swiss Life Hall
16.12.2022 Berlin, Max-Schmeling-Halle
Foto: Carolin Hilbig / musik3000