Paula Hartmann Pressefoto
Live

Feuer & Flamme – Paula Hartmann im Skaters Palace Münster

Der Sonntagabend ist ruhig und mild, während sich das 1.500 Personen starke Publikum in die Halle drängt. Paula Hartmann spielt heute Abend beim Tourstop in Münster Konzert Nummer elf von sechzehn. Zahlreiche Locations – so auch das Skaters Palace – sind ausverkauft, zum Teil hochverlegt und wiederrum erneut ausverkauft. Beim Blick auf die Locations ist Paulas Erfolg mit ihrer Musik den Clubs entwachsen und nimmt mit ihrem neuen Album „kleine Feuer“ Kurs auf die größeren Konzertlocations.

Nachdem Support Ceren mit Unterstützung ihrer Schwester Jayda das Publikum angeheizt hat, übernimmt die Umbaumusik. Die Bühne verwandelt sich nach und nach in eine kleine Skyline mit Brücken und Treppen. Das Licht geht aus und es ertönt das Grummeln eines entfernten Donners, ein leises Knistern und eine Stimme, die das Märchen „Die gar traurige Geschichte mit dem Feuerzeug“ vorliest, während die Bühne langsam in Flammen aufgeht und Paula mit „kleine Feuer“ ihr Konzert eröffnet.

Paula Hartmann – kleine Feuer (Visualizer)

Gleich zu Anfang hält Hartmann eine Ansprache. Sie bittet um kollektive Rücksicht im Publikum und hält sich auch an ihr eigenes Kredo, als sie mehrmals während des Konzerts die Performance pausiert, um in unklaren Situationen im Publikum nach dem Rechten zu sehen und Sicherheit zu gewähren. Eine angenehme Einstellung, die nach und nach in der Musikbranche einzieht und auf immer mehr Konzerten von Künstler:innen und Publikum gelebt wird. In einer ihrer wenigen Ansagen während des Konzertes erzählt Paula von ihrer Kehlkopfentzündung, die bereits in der Vorwoche in Wiesbaden fast das Tour-Aus bedeutet hätte. Anzumerken ist ihr diese jedoch in den folgenden knapp 100 Konzert-Minuten glücklicherweise nicht – denn sie trifft wie gewohnt jeden Ton und transportiert in ihrer Stimme unendlich viel Gefühl.

Immer wieder lösen Paulas Tracks tiefe Emotionen im Publikum aus. So legt sie den gesamten Abend mit ihren poetisch anmutenden Texten und Tänzen ihre kleinen Feuer, die von der Skyline aus der Theaterwelt und der Lichtshow in ihrem Rücken untermalt werden. Gemeinsam mit Live-DJ Friso baut sie Loops auf ihrem Sample-Pad für die lauten Töne. Für die leisen setzt sie sich an ihr Klavier. Tracks mit Feature-Gästen werden heute Abend auffällig häufig nur für Hartmanns Text angespielt. Umso mehr überrascht und begeistert reagiert das Publikum als beim Track „sag was“ Rapper t-low hinten auf der Bühne erscheint und diese direkt nach seinem Part wieder verlässt.

Paula Hartmann – sag was (feat. t-low)

Mit „Snoopy“ – dem auch letzten Track auf dem Album – und den zugehörigen Zeilen „kommt endlich nach Hause, du hast genug gespielt“ legt sich Paula auf die Brücke inmitten ihrer kleinen Skyline unter den großen Mond auf dem LED-Hintergrund und deutet das Konzertende an. Nach ihrer letzten Zugabe entlassen sie und ihre DJ-Begleitung ein mit Emotionen und Glück erfülltes Publikum in die dunkle Münsteraner Nacht. Paula und ihr Team haben ein Konzerterlebnis abgeliefert, das definitiv reif ist für noch größere Bühnen.

Paula Hartmann ist den gesamten Sommer 2024 über auf namenhaften Festivals und Open Airs zu sehen. Unter anderem könnt ihr sie auf dem Hurricane bzw. Southside im Juni, auf dem Juicy Beats oder Fritz Open Air im Juli und beim Kölner Stadt ohne Meer im August sehen. Weitere Solokonzerte hat sie aktuell nicht angekündigt.

Foto: Jakob Furis
Bericht: Maren Mußenbrock
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