Beats und Boards: Makko live in Berlin
Der Berliner Rapper Makko spielt seine erste Solo-Tour. In seiner Geburtstadt beendet Makko seine Leb es oder Lass es – Tour mit einem Feuerwerk.
Zahnlücke, blonde Haare, hinten lang, vorne kurz – Den Berliner Rapper Christoph Makowski erkennt man auf den ersten Blick und das nicht nur wegen seines Vokuhilas. Meist entdeckt man ihn mit einem Board in der Hand. Heute jedoch trägt er ein Mikro.
Makko ist wohl der niceste aller Rap-Newcomer, denn der Boloboy kommt gänzlich ohne frauenverachtende Lines oder aufgeblähtes Ego daher. Das muss der Berliner leider schon zu Beginn seines letzten Tourkonzerts unter Beweis stellen als ein Fan im Moshpit zusammenbricht. Er unterbricht sein Konzert, ruft zu Awareness auf und achtet darauf, dass es allen Fans (wieder) gut geht, bevor er die nächsten Lines singt.
Viele der jungen Makko-Unterstützer standen bereits Stunden im Nieselregen vor dem Astra-Kulturhaus auf dem Berliner RAW-Gelände, um mit dem Rapper den letzten Abend seiner Tour zu feiern. Die Leb es oder lass es-Tour ist die erste Solo-Tour von Makko und war dennoch gänzlich ausverkauft. Wie an diesem Freitagabend in Berlin.
Die Vorfreude der Fans, Makko nach seinen beiden Nummer 1 Songs „Leb es oder lass es“ und „Nachts wach“, endlich live zu sehen, war in jeder Minute des Konzerts spürbar. Schon mit den ersten Takten brannte das Astra. Die gesamte Location war ein großer Moshpit.
makko – Pueblo
„Sind unterwegs, unterwegs, unterwegs – Übermüdet, übertrieben überflüssig, überdreht“, grölt die Menge. Auch sie ist überdreht. Die Fans können jeden der Makko-Songs auswendig mitsingen. Immer wieder lässt er der Energie der Menge freien Lauf – in Moshpits bei denen die Crowd wild durchgewirbelt wird. Überflüssig ist das aber ganz und gar nicht, denn „Wein“, „Pueblo“ und „Echt“ sind nicht nur Musik, sondern vielmehr ein Gefühl. Und in diesem Gefühl badet die Menge.
Makko wechselt immer wieder von eingängigen HipHop-Beats und Boloboy-Rythmen zu balladigen Stücken – alle mit Ohrwurmgarantie. Wer auf überproduzierte Autotune-Titel hofft, wird bei Makko allerdings nicht fündig. Der Berliner Rapper möchte möglichst roh klingen, so wie die Stadt, aus der er kommt. Die Fans wiegen zu den neuen Songs, egal ob sie inspiriert von Indie-Rock oder Trap sind.
Diggah, leb es oder lass es. In großen schwarzen Lettern steht der Albumname über der Bühne, die aussieht wie ein Skateshop. Auf dem Board mit den vier Rollen drunter fühlt sich der Stargast des Abends am wohlsten. Bereits mit elf Jahren skatete Makko durch Fürstenwalde/Spree. 2014 kam er durch Skate-Videos auf Youtoube sogar zu erster Berühmtheit. Kein Wunder also, dass er als Überraschung für die Fans an diesem Abend knapp 300 Skateboards signiert hat. Heute verdient er mit Musik sein Geld – quasi so wie Lil Wayne. Spätestens nach der Tour weiß Musik-Deutschland: zu Recht.
Foto: dot.slash