Reviews

Top 3 Alben der Woche: Bastille, Bonaparte & Juju

Endlich wieder New Music Friday. Das heißt, wir präsentieren euch unsere Lieblingsveröffentlichungen. Diese Woche mit Bastille, Bonaparte & Juju!

Bastille – Doom Days

Fast drei Jahre nach dem Release ihres letzten Albums “Wild World” haben die Briten einen weiteren Streich vorbereitet und veröffentlichen mit „Doom Days“ ein Konzeptalbum. Auf elf Songs wird eine Geschichte erzählt, wie der Albumtitel schon verrät, mit weltuntergangsähnlicher Stimmung. Angst, Zweifel und Hoffnung und natürlich auch Gesellschaftskritik.

Das Thema ist dabei aber nicht neu im Bastille-Kosmos: Schon „Pompeii“ und „Things We Lost In The Fire“ griffen ähnliche Themen mit auf. Auf „Doom Days“ überwiegt aber der Pessimismus bei Weitem. Sieht man sich die aktuellen Geschehnisse auf der Welt mal an, ist dies aber auch nicht besonders verwunderlich.

Wer nun aber ein furchtbar melancholisches und düsteres Album erwartet, hat sich geirrt. Auch wenn „Doom Days“ ein inhaltlich sehr ernstes Album ist, sind die Melodien gwohnt eingängig und es lassen sich diverse Ohrwürmer finden!

 

Bonaparte – Was Mir Passiert

Bonaparte veröffentlicht diese Woche sein sechstes Album „Was mir passiert“. Es ist das erste Bonaparte-Album, dass ausschließlich deutschsprachig ist und hält zugleich aufregende Featuregäste wie Farin Urlaub & Bela B., Fatoumata Diawara, Sophie Hunger und Bop de Narr bereit.

Wie eigentlich immer sind die 15 Songs eine musikalische sowie textliche Wundertüte, mit der es Bonaparte in bunten Farben knallen lässt. So überrascht er nicht nur mit deutschen Texten und vielen Gästen auf der Platte, sondern auch mit einem Mix aus kongolesische Gitarren mit modularen Synthesizern, Coupé Decalé mit Blaskapellen, Rhythmen aus Nigeria, Kamerun, Senegal oder Äthiopien gepaart mit Streichern sowie mit elektronischen Musik, die stark nach seiner Wahlheimat Berlin klingt.

Zugleich ist es ein überraschend persönliches Album, denn inspiriert ist es durch Bonapartes lange Aufenthalte in Abidjan an der Elfenbeinküste, wo es auch aufgenommen und produziert wurde. Hört sich alles erstmal gut an. Ist es auch. Doch es kann passieren, dass es dem ein oder anderen Hörer zu überladen oder experimentell wird.

Juju – Bling Bling

Lange haben wir darauf gewartet, nun ist Jujus Soloalbum endlich da. Nach den bereits veröffentlichten Songs  „Hardcore High“, „Bling Bling“ und „Live Bitch“ können wir uns nuna auch endlich auf das komplette Album freuen.

Im März schickte Juju mit „Intro“ den ersten Vorboten und machte direkt eine Ansage. In dem Song nimmt die Berlinerin nicht nur kurzerhand die komplette Deutschrap-Szene auseinander, sondern setzt sie sich mit gesellschaftskritischen Themen auseinander. Auch ihre Nummer eins Single „Vermissen“ zusammen mit Henning May legte die Messlatte hoch.

„Bling Bling“ liefert am Ende genau das, was wir uns erhofft haben: Direkte, eingängige Raps ohne Blatt vor dem Mund und Juju zeigt mal wieder, dass der Deutsch-Rap schon lange nicht mehr nur den Männern gehört.

Pünktlich zum Release gibt es auch ein neues Musikvideo zur Single „Hi Babe“.