Albumcover von Joywave, Odd Couple& Code Orange
Reviews

Top 3 Alben der Woche: Joywave, Odd Couple & Code Orange

Endlich wieder New Music Friday! Und somit gibt es hier wieder unsere Lieblingsalben. Diese Woche mit Joywave, Odd Couple und Code Orange!

Joywave – Possession

Die New Yorker Indie-Band Joywave veröffentlicht heute ihr drittes Album „Possession“, bei dem sie die Gesellschaft unter die Lupe nehmen.

Schon thematisch gestalten sie ihr neues Werk ziemlich spannend, denn sie greifen darin die „Golden Voyager Records“ auf – Datenplatten, die ins All geschickt wurden, um außerirdischen Lebewesen über unsere menschliche Existenz zu informieren. Sie greifen Themen auf wie die Informationsflut, mit denen wir heute durch die Medien konfrontiert sind, aber auch altbekannte Probleme wie den Erwartungsdruck im Jugendalter.

Auch musikalisch können Joywave mal wieder überzeugen. Elektronische Klangwelten treffen auf klassische Klavier- und Gitarrensounds. Es ist ein ultrazeitgenössischer Sound, der nicht anders kann als zum Mitsingen und Tanzen einzuladen. Unterschiedliche musikalische Einflüsse machen das Album besonders, aber auch der Gesang Daniel Armbrusters kann durch Variation überzeugen. Mal gibt er seine Kopfstimme zum besten, mal sind es tiefe und kraftvolle Töne, die sich in das Gehör seiner Zuhörer*innen brennen. All die Unterschiede sind es, die „Possession“ so abwechslungsreich machen und doch ist es definitiv ein Album, das als großes Ganzes funktioniert. Ohne Zweifel ist es ein Album, das von Sekunde eins an Spaß macht.

Odd Couple – Universum Duo

Am 13. März beschenken uns Jascha Kreft und Tammo Dehn mit ihrem vierten Studioalbum „Universum Duo“. Zusammen bilden sie ein Odd Couple, was gleich in mehreren Hinsichten merkwürdig ist. Die Paarung aus zurückhaltend-cooler Haltung und ironisch-wahnwitzigen Texten, hat den beiden zahlreiche Shows im In- und Ausland und eine treue Fangemeinde beschert. Die ostfriesisch-berlinische Formation vereint auf „Universum Duo“ zwei ebenso konträre Soundwelten: Deich trifft hier Metropole.

Textliche Raffiness und harte Gitarrenriffs, es ist die Dualität auf die es bei der Formation ankommt. Wer schon bei der Video- und Singleauskoppllung „10 Bier Bitte“, in der Ballermann-Klischees auf die Schippe genommen werden, gut fand, dem werden auch die weiteren 10 wahnwitzigen Tracks zusagen.

Code Orange – Underneath

Code Orange liefern uns mit „Underneath“ ihr mittlerweile viertes Studioalbum. Gewohnt wütend sind die fünf Musiker aus Pittsburgh immer noch. Laut Schlagzeuger Jami Morgan handelt die Platte davon, sich in einem übervölkerten, überreizten, alles verschlingenden digitalen Nirwana der Dualität in uns selbst zu stellen, als Individuum wie auch als Gesellschaft.

Spätestens seit ihrem Album „Forever“ aus dem Jahr 2017 zählen sie zu den absoluten Kritikerlieblingen. Auch auf „Underneath“ werden sie ihrem Ruf gerecht. Auf dem neuen Album zeigen sich Code Orange facettenreich. Brachiale Hardcore-Klänge wechseln sich mit den melodiösen Gesangsparts ab. Schnelle Blastbeats folgen auf noisige Groove-Elemente und werden mit durch Uptempo-Parts und Breakdowns durchbrochen.

Mit „Underneath“ positionieren sich Code Orange ohne Zweifel als einer der spannendsten Hardcore-Acts unserer Zeit.

 

Die Top 3 Alben der vergangenen Wochen findet ihr hier!