Albumcover von Miss Platnum & Bazzazian, Die Orsons und Lina Maly
Reviews

Top 3 Alben der Woche: Die Orsons, Miss Platnum x Bazzazian & Lina Maly

Endlich wieder New Music Friday. Das heißt, wir präsentieren euch unsere Lieblingsveröffentlichungen. Diese Woche mit Die Orsons, Miss Platnum & Bazzazian und Lina Maly.

Die Orsons – Orsons Island

Die Orsons sind ohne Zweifel eine verrückte Truppe und setzt man sich nicht wirklich mit ihnen auseinander, könnte man auch ihre Musik für komisch und ohne Tiefgang halten. Umso erstaunlicher ist es, dass Die Orsons auf ihrem neuem Album „Orsons Island“ durchaus ernste Themen ansprechen.

Inhaltlich geht es um Hip-Hop, um Beziehungen, um Gesellschaftskritik und ums Älterwerden. Ganz und gar ernst und seriös sind die Orsons aber trotzdem nicht geworden. Auf „Grille“ erklären sie das Konzept der Mikroparty: „Rein in‘ Club / Zehn Minuten Party, raus aufs Klo / Micro-Dosis Party, Mikro-Suff“. „Dear Mozart“ setzt sich humorvollerweise mit den aktuellen Raptrends auseinander. Der Autotune kommt dabei nicht zu kurz.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es den Orsons perfekt gelingt den Bogen zwischen Unterhaltung und Seriosität zu spannen und dass die definitiv mehr als ein Haufen Spaßvögel sind.

Miss Platnum & Bazzazian – The Opera

„Inside me theres an Orchestra playing“ singt Miss Platnum in ihrem neuen Album „The Opera“. Dieses Orchester schlummert schon seit langer Zeit in der Musikerin und hat nur darauf gewartet befreit zu werden. Um musikalisch genau das um zu setzten, was Miss Platnum in ihrem Inneren schon lange spürt, hat sie sich Unterstützung geholt. Der Über-Produzent Bazzazian, der auch schon für Haftbefehls „Russisch Roulette“ verantwortlich war, hat „The Opera“ produziert und Miss Platnums Stimme den Raum geschaffen, den sie braucht.

Die Sängerin Miss Platnum und der Über-Produzent Bazzazian kollaborieren auf „The Opera“ in Perfektion. Bazzazians durchdachten elektronischen Synthies und Hip-Hop-Drum-Gebilde kreieren einen cineastischen Sound und Miss Platnums poetischen Texte sowie ihre pure Stimme vereinen sich damit, als würden sie schon immer zusammen gehören. Die Songs wechseln von ruhigen und zurückhaltenden Parts zum Epischen.

Lina Maly – Könnten Augen alles sehen

Mit „Könnten Augen alles sehen“ bringt die Singer-Songwriterin Lina Maly aus Hamburg ihr zweites Album heraus. Damit veröffentlicht sie ein Werk, mit dem sie es schafft, sich von anderen deutschen Popmusiker/innen abzuheben. „Ich habe bewusst versucht, im Vergleich zur ersten Platte möglichst alles selbst zu machen, insbesondere die Songs alleine zu schreiben.“, so Lina zum neuen Album, auf dem sich insgesamt elf Lieder befinden.

Linas mal bittersüße, mal kraftvolle und immer einzigartige Stimme wird untermalt von einer dezenten, schönen Klangwelt. Thematisch bewegt sie sich zwischen gesellschaftskritischen Statements und persönlichen Gedankenwelten. Ein Song, der sich ganz besonders hervorhebt ist „Nomade“, der mit einem Gastauftritt von Rapper Disarstar für einen besonderen Moment sorgt. Produziert wurde „Könnten Augen alles sehen“ von Sven Ludwig (Ok Kid) und Jochen Naaf (Maxim, Bosse).


Die Top3 Alben der vergangenen Wochen findet ihr hier!