Amewu Pressefoto
Reviews

„Haben oder Sein“ – Amewu kehrt nach 10 Jahren mit seinem neuen Album zurück

Fast 10 Jahre ist es her, dass Amewu sein letztes Album „Leidkultur“ veröffentlichte. Anfang der 2000er tauchte er auf in der Berliner Rapszene und überzeugte mit seinem ganz eigenen Stil seine Fans. Nun kehrt Amwewu mit seinem dritten Album „Haben oder Sein“ zurück – mit erhobeben Zeigefinger auf die Gesellschaft, die Rapszene und auch sich selbst.

Amewu – Haben oder Sein (Musikvideo)

Wenig überraschend ist es auch, dass Amewu auch auf seinem dritten Album „Haben oder Sein“ vor allem an der Gesellschaft und insbesondere der HipHop Szene Kritik übt. Er nimmt aber auch sich selbst ins Visier, reflektiert und kritisiert. Dabei rappt er gesellschaftskritisch, über Rassismuserfahrungen und kritisiert auch die eigenen Reihen. Seine Pause von der Musikindustrie nutze er zuletzt zum Beispiel auch mit Theater und spielte unter anderem als Hauptdarsteller im Stück „Rückkehr nach Reims“ unter der Regie von Thomas Ostermeier an der Schaubühne Berlin. Besonders bemerkenswert ist, dass Amewu die neue Fassung auch autobiografisch mitgeschrieb.

Vielleicht war genau dieser Aspekt auch der Anstoß, die eigenen Erfahrungen auch wieder musikalisch zu verarbeiten. Bereits auf dem Opener „Amewuga“  verwebt Amewu die Bedeutung seines ghanaischen Namens mit den Verheerungen des Kolonialismus und der Notwendigkeit zu Arbeiten um zu überleben . Auf dem Titeltrack „Haben oder Sein“ analysiert Amewu das Ausbeutungsverhältnis, das sich quer durch die Gesellschaft zieht. Die dritten Single „Plastikstrand“ hingegen handelt von verschmutzen Meeren und den schwerwiegenden Folgen.

Amewuga (Musikvideo)

Musikalisch bleibt sich Amewu auch nach knapp 10 Jahren Pause treu. Sein markanter Stakkato-Flow im Soundgewand aus klassischem Rap, Grime und TripHop wurde schon beitreits am Anfang zu seinem Markenzeichen. Keine Überraschung also, dass Amewu daran festhält. Auch auf Produktionsseite sieht man bekannte Gesichter. Zur Hilfe geholt hat er sich Künstler*innen wie Ghanaian Stallion, Megaloh und Clockwerk, die seinen prägnanten Texte mit den passenden Beats unterlegen.

Foto: V.Raeter

Mehr zum Thema!