Kuschelige Atmosphäre mit AnnenMayKantereit
Im Rahmen ihrer Clubtour hat die Kölner Band AnnenMayKantereit am Montag im Heimathafen Neukölln in Berlin ein Konzert gespielt. Wir waren dabei!
In so einem persönlichen Rahmen wie heute Abend, erlebt man die Band AnnenMayKantereit nur noch selten. Der Heimathafen Neukölln ist komplett ausverkauft und nicht nur Fans sind gekommen, sondern auch eine Menge Freunde und Bekannte der Band. Auch wenn die meisten an diesem Abend Bescheid wissen, erklärt Sänger Henning anfangs kurz, warum im Bandnamen nur drei Namen vorkommen, obwohl die Band doch aus vier Mitgliedern besteht. Bassist Malte kam wohl zu spät dazu, sonst würden sie womöglich AnnenMayKantereitHuck heißen. Vielleicht ist es besser so, wie es ist!
Genauso sympathisch wie der Abend beginnt, geht er auch weiter. Mit „Marie“ eröffnen die vier Kölner das Konzert und das Publikum hilft von Anfang an mit – zumindest beim Gesang. Es fühlt sich an wie ein schönes Miteinander und das lässt im Laufe des Abends zu keinem Zeitpunkt nach. AnnenMayKantereit spielen Lieder aus dem alten Album „Alles nix Konkretes“ sowie ihrem neuen „Schlagschatten“, Henning erzählt hier und da eine Anekdote und die Leute vor der Bühne tanzen, singen und jubeln vor Begeisterung.
Mit einer Prise Humor erzählt Henning, dass er sich nicht erklären kann, wie das folgende Lied zu einem Malle-Hit geworden ist und die Musik zum Song „Pocahontas“ setzt ein. Ganz so wie auf Malle feiert das Publikum den Song nicht ab, aber auch hier ist die Stimmung ganz weit oben. Und das ist dann wohl genau der richtige Zeitpunkt, um von der Bühne zu verschwinden und sich vom Publikum einen Zugabe-Applaus zu holen.
Dann kehren die Jungs mit einer kleinen Überraschung zurück: Sie kommen aus der Tür hinter dem Publikum herein und spielen am Technikpult einen Song, den die Öffentlichkeit noch nicht zu hören bekommen hat. „Ich will ein Meer zwischen mir und meiner Vergangenheit“, singt Henning gemeinsam mit seinen Bandkollegen, die ihm gegenüber stehen und sich ein Mikrofon teilen. Eine Situation, die dem Abend das gewisse Etwas verleiht. Zurück auf der Bühne schließen sie den Abend mit „Ich glaub ich geh heut nicht mehr tanzen“. Das Publikum ist offensichtlich anderer Meinung, denn sie geben tanztechnisch nochmal alles.
AnnenMayKantereit in so persönlicher und kuscheliger Atmosphäre zu erleben, kommt sicherlich nicht mehr oft vor. Ein Konzert, dass höchstwahrscheinlich jedem in diesem Saal in besonderer Erinnerung bleiben wird.