Turbostaat thematisieren in neuer Single „Rattenlinie Nord“ das Erstarken rechter und nationalisitscher Tendenzen
Auch nach 20 Jahren Bandgeschichte zählen Turbostaat immer noch zu den wichtigsten Gitarren-Bands unseres Landes. Bereits vor ein paar Wochen kündigten sie neue Tourtermine für 2020 an. In dem Zusammenhang ließ die Post-Punk Band auch verlauten, dass sie an einem neue Album arbeiten, verzichteten aber auf weitere Details. Nun steht endlich fest: Das mittlerweile siebte Studioalbum der Band aus Husum wird am 17. Januar 2020 erscheinen und „Uthlande“ heißen, ein alter Begriff für die Inseln, Halligen und Marschen vor dem nordfriesischen Festland.
In der ersten Singleauskopplung „Rattenlinie Nord“ nehmen Turbostaat Bezug auf ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte. Der Titel ist eine Anspielung auf die Flucht von zahlreichen hochrangigen Nationalsozialisten nach Schleswig-Holstein in Richtung Flensburg im Jahr 1945. Diese Fluchtroute wurde als Rattenlinie-Nord bekannt. Bis zu 3.000 SS-Angehörige konnten in Flensburg untertauchen, indem sie durch gefälschte Papiere neue Identitäten bekamen und fortan inkognito leben konnten. Inhaltlich thematisiert der Song das Erstarken rechter und nationalisitscher Tendenzen in Deutschland. Dabei wird ein dystopischer Ausblick darauf gegeben, was passiert, wenn die rechten Parteien an die Macht kommen.
Turbostaat – Rattenlinie Nord
Erst im Januar veröffentlichte Turbostaat ihr Live-Album „Nachtbrot“ – pünklich zum zwanzigjährigen Jubiläum der Flensburger Punkband. Knapp acht Monate später kündigen sie nun ihr neues Studioalbum an, das laut Band in den letzten Zügen steht. Mitte Februar startet auch ihre dazugehörige Tour „Rattenlinie Nord“. Da das Konzert in Berlin binnen eines Tages ausverkauft war, wird es eine weitere Show im Festsaal Kreuzberg geben.