Reviews

Top 3 Alben der Woche: Gurr, Ralph Heidel & The Drums

Endlich wieder New Music Friday. Das heißt wir präsentieren euch unsere Lieblingsveröffentlichungen. Diese Woche mit Gurr, Ralph Heidel & The Drums!

Gurr – She Says

Andreya und Laura von Gurr haben zuvor mit Punk-Attitüde und ihren Garage-Postpunk-Songs für Aufmerksamkeit gesorgt und sich einen Namen erspielt. Mit „She Says“ veröffentlichen sie heute ihr zweites Album, bei dem sie definitiv einen Gang zurückgeschaltet haben. Und auch wenn genau ihre punkige und wilde Art sie zuvor ausgemacht hat, steht ihnen ihre neue, sanftere Seite ziemlich gut. Statt Punk setzen sie dieses Mal eher auf vielseitige Indie-Klänge, verlieren dabei aber nicht ihre Einzigartigkeit. Mit ihrem neuen Album beweisen sie, dass sie ziemlich wandelbar sind.

Ralph Heidel // Homo Ludens – Moments of Resonance

In den letzten Jahren begannen immer mehr Musiker Elemente aus der Klassik mit elektronischer Musik verbinden. Ralph Heidel ist Teil dieser neuen Musikergeneration, die in drei Welten verhaftet sind: Der zeitgenössischen Klassik, dem progressiven Jazz und der aktuellen Electronica.

Heidel und sein siebenköpfiges Ensemble Homo Ludens verbinden auf neue, meisterhafte Weise zeitgenössische Kammermusik mit Electronica, Postrock und Jazz. Alles ist komponiert und improvisiert, nichts ist gesampelt. Wilde Punk-Jazz Teile, die an John Zorn oder Art Ensemble of Chicago erinnern, gehen in romantische, von Ravel und Debussy inspirierte Passagen über, die dann durch neuartige Harmonik und Melodik gebrochen werden. Sieben Kompositionen voller kleiner Zitate, explosiver Details, dramatischer Spannungsbögen, aber auch meditativen Momenten. Ein emotionales Werk für Streicher, Saxophon, Drums, Bass und Elektronik.

The Drums – Brutalism

„Brutalism“ ist das fünfte Studioalbum von The Drums und das zweite Soloprojekt von Jonathan Pierce, seit ihn die anderen Bandmitglieder verlassen haben.

Seit dem Pierce nur noch Solo unter dem Bandnamen Musik macht, hat er sich musikalisch stark von den Indie-Pop-Anfängen der Band, wie dem Song „Let’s go surfing“, distanziert. Das aktuelle Album ist eher dem 80s-Indie und 80s-Elektro nahe und steht textlich ganz unter dem Stern der Selbstreflexion und Selbstoptimieren.