Pimf aktualisiert Freundeskreis Klassiker „Leg dein Ohr auf die Schiene der Geschichte“
Es ist 1997. Die Stuttgarter Formation um MC Max Herre und die Produzenten DJ Friction und Don Philippe bringen auf ihrem Album „Die Quadratur des Kreises“ den Song „Leg dein Ohr auf die Schiene der Geschichte“ heraus. Damals bemängelten sie schon rechte Gewalt und plädierten dafür, dass wir aus unserer Geschichte lernen sollten, damit sich diese nicht wiederhole. 2007 erschien eine neue Fassung dieses Tracks vom Freundeskreis auf „FK 10“. Fast 13 Jahre später bringt Pimf eine aktualisierte Version dieses Tracks heraus.
Es ist 2020. Geschichte ist mehr als nur vier langweilige Schulstunden in denen es um Ereignisse geht, bei denen wir ohnehin nicht anwesend waren. Pimf macht deutlich, dass es darum geht aus dem Geschehen zu lernen und dafür zu sorgen, dass ebendies nicht erneut passiert. Erschreckenderweise konstatiert der Rapper aus Hofgeismar, dass sich in puncto Antisemitismus, Rassismus, Homophobie und weiteren gesellschaftlichen Missständen nichts verändert hat. Der ehemalige Battle-Rapper erzählt mit beeindruckender Präzision von rassistisch und rechtsradikal motivierten Morden auf einer Zeitachse von 1992 bis heute. Dass Rassismus und äußerst rechtes Gedankengut auch durch die AfD weiter salonfähig wurden, ist nur ein Ausdruck dieser gesellschaftlichen Konstante. Schon durch seine letzten Releases „Wo ist die Liebe“, „Regenschirme“ und „Platten brennen“ schlägt einer der reflektiertesten Rapper Deutschlands sehr ehrliche Töne an und kommentierte aktuelles gesellschaftliches Treiben und Musik-szeneastisches Geschehen.
Pimf – Leg dein Ohr auf die Schiene der Geschichte
Diese Linie setzt sich nun fort. Vom Sonnenblumenhaus bis zum rassistisch motivierten Angriff in Hanau. Pimf ruft einmal mehr auf sich gegen diese Entwicklung zu wehren, damit wir endlich aus unserer Geschichte lernen. Ist es nicht erschreckend, wie viele rechtsradikale und rassistisch motivierte Morde bereits geschehen sind? Grund genug für jeden von uns, mal ein Ohr auf die Schiene der Geschichte zu legen und zu handeln.
Titelbild: Still aus dem Musikvideo