Majan veröffentlicht mit der „OH“-EP Dauerschleifenpotential für eure Playlists
Letzten Freitag droppte das „Schere, Stein, Papier“-Wunderkind Majan seine „OH“-EP. Dort treffen tanzbare Rhythmen auf tiefschürfende gesellschaftliche Themen gepaart mit der einzigartigen Finesse von Maris Stimmeneinsatz.
Schon die ersten Videoauskopplung zu „Taxi“, in welchem Majan durch die Häuserschluchten und Hidden Spots News Yorks schlendert, zeigt das stringente künstlerische Konzept des Newcomers auf – lässig über Urban Streets/Beats flown. Während „Leben lassen“ eine Aufforderung an die „Mind your own Business“-Kultur ist, setzt sich Majan in „Guantanamera“ kritisch mit dem gesellschaftlichen System auseinander und zieht u.a. lyrisch fein Parallelen zwischen Rappen und Politikern. Mit „Pool“ folgt dann ein sommerlicher Cabrio-Vibe mit Lines darüber, wie Joints ihn über seine Hood fliegen lassen. Dagegen steht mit „Ich hasse Dich“ ein Schwere am Ende dieser EP, die mit Gegensätzlichkeiten in Beziehungen spielt und herzzerreißend gesungen eine Leere zurücklässt, die nur das erneute hören der EP gefüllt werden kann – Ein Teufelskreis der besten Art und Weise.
Dabei wird der Newcomer wohl jetzt zum Klassiker werden, den „OH“ bietet auf 6 Tracks eine musikalische Bandbreite von Disko zu Ballade. Zu den Schere Stein Papier-„Hausproduzenten“ Kilian & Jo holte sich der Schorndorfer Kiox-Soundmastermind BLVTH mit ins Boot. Es ist nichts neues, dass die Stars der Deutsch-Rap-Szene mit ihm arbeiten wollen. Schere Stein Papier ist Majan selbst gegründetes Sublabel von Fourmusic. Auch Cro veröffentlichte bereits im letzten Jahr in Feature mit dem damals noch unbekannten Künstler. Das Ergebnis dieser baden-württembergischen Kombi hieß 1975 und war der Spätsommerhit 2019. Viel Spaß beim Hören und beim Abwarten darauf, was Majan uns zukünftig durch seine herrlich direkte Sprache präsentieren wird.
Für den Herbst hat Majan die Fortsetzung seiner „Oh Boi“-Tour angekündigt. Wer ein musikalisches Potpourri ein verschiedene Vifes an nur einem Abend miterleben will, genau das richtige.
Foto: Danny Jungslund
