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Cage the Elephant: Exklusives Deutschlandkonzert im Musik & Frieden

Im April veröffentlichten Cage the Elephant ihr fünftes Album „Social Cues“, letzte Woche kam die Band aus Kentucky für ein exklusives Konzert nach Berlin. Wir waren mit dabei.

Cage the Elephant sind längst kein Geheimtipp mehr. Eher im Gegenteil, denn die Band landet ziemlich regelmäßig in den internationalen Charts und wurde sogar mit dem Grammy ausgezeichnet. Kein Wunder also, dass ihr einziges Deutschlandkonzert im Musik & Frieden restlos ausverkauft war.

Der Großteil der Songs auf „Social Cues“ entstand, als die Beziehung von Sänger Matt Shultz in die Brüche ging. Um diese so schwierige Erfahrung zu verarbeiten, lotete er die verborgenen Tiefen seiner Seele aus und erschuf Charaktere, um die unterschiedlichen Teile seiner persönlichen Geschichte zu erzählen. Auch wenn die Geschichte hinter den neuen Songs recht traurig klingt, ist die Stimmung an diesem Abend umso besser. Auch die gefühlten 50 Grad Innentemperatur hindern das Publikum nicht daran, von der ersten Sekunde an richtig abzugehen. Egal ob neue Lieder wie „Broken Boy“ oder „Ready To Let Go“ oder alte Klassiker wie „Cold Cold Cold“ oder „Ain’t No Rest For The Wicked“ – kaum ertönen die ersten Takte, wird der Song so gefeiert als wäre es der größte Hit der Band, auf den jeder im Raum insgeheim gewartet hat.

Auch Sänger Matt Shultz gibt von der ersten Sekunde lang alles, springt über die Bühne, regelmäßig auch ins Publikum und lässt sich auf Händen tragen. Mit ihrem Mix aus Garagen- und Psychedelic-Rock der 60er, Punkrock der 70er und dem Indie und Alternative der 90er gelingt es Cage the Elephant auch die Konzertbesucher am hinteren Rand aus der Reserve zu locken. Regelmäßig kann man Menschen dabei beobachten, wie sie triefend Nass den schwarzen Saal des Clubs verlassen, um kurz auf dem Flur frische Luft zu schnappen. Ab der Hälfte des Konzertes wird es nämlich so unerträglich warm, dass man sich kaum vorstellen will, wie es dem harten Kern im Moshpit gehen muss.

Auch die Band selbst lässt sich nichts anmerken. Vor allem nicht Gitarrist Nick Bockrath, der sich einen Tag vor dem Auftritt das Bein beim Pukkelpop Festival gebrochen hat und das Konzert trotzdem durchzieht ohne sich etwas anmerken zu lassen. Und die Berliner Fans haben Glück: Am Tag nach dem Konzert wurde die restliche Tour abgesagt, da Bockrath operiert werden musste.

Zum Schluss schlagen Cage The Elephant noch einmal mit „Love’s the Only Way“ etwas ruhigere Töne an, was auch nötig ist. So haben  alle Anwesenden noch etwas Zeit wieder runterzukommen, bevor sie die Musik & Frieden-Sauna verlassen dürfen.

 

(Foto: Neil Krug)