[Black, Female, Deutschrap]: Layla, Azisa & Yetundey
An dieser Stelle wollen wir euch mitnehmen in die Weiten des HipHop-Kosmos abseits der großen Playlists. Wir starten mit den ersten drei Schwarzen Newcomerinnen im Bereich Deutschrap der Reihe [Black, Female, Deutschrap]. Warum der Mainstream des deutschen Raps immer noch männlich & weiß geprägt ist und wie wir zu dieser Reihe gekommen sind, könnt ihr im Beitrag aus der letzten Woche nachlesen.
Layla
Mit ihrer Debütsingle Choppa ist Layla Anfang 2020 einem etwas größeren Spotify-Publikum bekannt geworden. Choppa – direkt ein soundtechnisches Brett, dem die Lyrics in klassischer Deutschrap-Representer-Ansagen-Attitüde in nichts nachstehen. Bitches schieben Hass mit Grund (uh) // Kenn‘ keine Konkurrenz, alles Verlierer // Sechs Nullen auf dem Kontostand in dem Visier (ja ja)). Zuvor hat sich die gebürtige Münsteranerin aber bereits eine beachtliche Instagram-Fanbase geschaffen. Layla selbst will sich nicht entscheiden, ob zwischen Lady und Gangsta, R&B und Rap oder Deutsch und Englisch. Dem Sound der mittlerweile in Berlin lebenden Künstlerin tut diese Freiheit extrem gut und so hat jede ihrer bisherigen Veröffentlichungen ihren ganz eigenen Vibe. Vielleicht dürfen wir uns noch dieses Jahr auf ihre erste EP oder ein Album freuen!
Azisa
Die erste Single der Newcomerin Azisa ist gerade mal vor gut einem Monat veröffentlicht worden. In Kannst du mich fühlen? gibt die Frankfurter Rapperin Einblick in ihr Leben und ihre Gefühlswelt. Die Beats – eine Mischung aus Boom Bap und Soul – kreieren einen entspannten Kopfnicker-Vibe. Zudem beschreibt sie auf dem Track den Kampf, den sie als Schwarze in Deutschland auch 2020 noch führen muss: Vom Zopf bis zu den Sneakers, bin ich the Sisters Keeper // sie sagen sie sehen uns nicht im dunklen, aber when they see us // werden sie merken ja wir kämpfen wieder // und nicht nur auf der Straße, sondern durch die Lieder. Auf Instagram hat Azisa angekündigt, dass sie bereits fleißig an ihrer ersten EP arbeitet. Und ergänzt: 2020 oder gar nicht. Na dann hoffen wir mal auf 2020!
Yetundey
Yetundey in die Kategorie Deutschrap zu stecken, wird ihrem Werk nicht so ganz gerecht. Aber welche Kategorie wird einem Werk schon jemals wirklich gerecht? Deutschrap ist zumindest ein Kosmos in dem sich die gebürtige Leipzigerin bewegt. Berlin ist sozusagen ihre Debütsingle in diesem Bereich. Die mittlerweile auch hier her gezogene Rapperin nimmt uns auf dem Track mit in ihr Berlin – SXTN und Falafel um fünf Uhr nachts. Genauso wie Deutsch – neben Englisch und Französisch – nur eine der Sprachen von Yetundey ist, ist Rapperin nur eine der möglichen Rollen, in denen sie beschrieben werden kann. Ebenfalls möglich wären: Sängerin, Produzentin, Tänzerin und viele mehr. Nachdem ihre erste EP bereits 2018 erschienen ist, lassen ihre Ankündigungen vermuten, dass wir vielleicht schon bald etwas Neues von ihr zu hören bekommen.
Die gesamte Reihe [Black, Female, Deutschrap] findet ihr hier!