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Top 3 Videos: FKA twigs, Rammstein & Sultans Court

Heute gibt es mal wieder unsere liebsten Musikvideos der vergangenen Woche. Dieses Mal mit FKA twigs, Rammstein & Sultans Court.

FKA twigs – Cellophane

Nach drei Jahren Pause ist die Single „Cellophane“ das erste Lebenszeichen der Ausnahmekünstlerin FKA twigs. Der Song überzeugt nicht nur mit seiner schönen Schlichtheit sondern auch mit der Bildgewalt des Musikvideos.

„Cellophane“ ist auf das nötigste reduziert. Stimme und Klavier bilden das Gerüst des Songs. Das Musikvideo ist hingegen viel überladener und pompöser.

In der ersten Hälfte des Videos tanzt die Künstlerin gekonnt an der Pole-Dance-Stange, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Die Pole-Dance-Stange steht auf einer goldenen Bühne. Die Farben im Video gleiten ineinander über. Im weiteren Videoverlauf trifft sie auf ein Fantasiewesen und tritt in dessen Welt ein. Die Bilder verschwimmen zunehmend.

Als die Musikerin den Song vor einem Jahr geschrieben hat, hatte sie sofort vor Augen, wie das Video aussehen sollte. Regie führte Andrew Thomas Huang, der schon mit Björk zusammen Musikvideos inszeniert hat.

Möglicherweise teast FKA twigs mit „Cellophane“ den ersten Vorgeschmack auf ihr wohlmöglich zweites Album an. Wir würden uns freuen.

Rammstein – Radio

Für die Premiere des Musikvideos zur neuen Single „Radio“ haben sich Rammstein etwas ganz Besonderes ausgedacht: Rammstein-Fans in Berlin, Hamburg und Köln konnten das Video am Donnerstag-Abend ohne Ton auf öffentlichen Plätzen ansehen, die dazugehörige Musik kam dabei über einen Radiostream. Für alle Anderen konnte das Lied bei ausgewählten Sendern gehört werden.

„Radio“ ist eine Ode an das Medium und erzählt auch von den Anfangen der Band in der DRR, wo das Radio oft der einzige Kontakt zum Westen war! Das dazugehörige Video ist komplett in schwarz-weiß und im Retrolook gehalten und wechselt zwischen Performance-Szenen der Band und Menschen die ihr Radio … nun ja… „lieben“. Getanzt wird am Ende auch noch, aber seht selbst!

Für Rammstein-Verhältnisse fast schon überraschend brav und Skandalfrei!

Sultans Court – Haunted

Die Berliner Newcomer-Band Sultans Court veröffentlicht ihre erste Single „Haunted“ und setzt sich in Song und Musikvideo künstlerisch mit dem Thema Toxic Masculinity auseinander.

Die Single „Haunted“ beschreibt das Gefühl einer Situation ausgeliefert zu sein – sei es Druck, Belästigung oder Isolation. Um dies zu versinnbildlichen wird in dem dazugehörigen Musikvideo ein männlicher Protagonist, der als Frau gekleidet ist, jeglichen Anfeindungen und Belästigungen ausgeliefert. Schließlich sucht er Zuflucht in einer Kirche. In dieser tritt er in einen Kreis von Männern ein, die die „Toxic Masculinity“ symbolisieren. Es folgt ein perfides Spiel, dem sich der Hauptcharakter nicht entziehen kann.

Warum sich die Musiker mit diesem komplexen Thema auseinander gesetzt haben erklärt Sänger Julius Klaus: „Schon als kleiner Junge wird dir von allen Seiten eingeredet, dass männlich sein bedeutet, dass Mann seine Gefühle nicht zeigen darf. Und gewisse Filme auf großen Leinwänden reden uns ein, dass ein Nein auch Ja bedeuten kann. Dass Menschen jedes Geschlechts respektvoll miteinander umgehen und ihre jeweiligen Grenzen akzeptieren, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Offensichtlich ist dem leider nicht so. Nachdem in meinem engen Freundeskreis immer mehr Geschichten von sexueller Belästigung an die Oberfläche traten, wurde ich direkt mit dem Thema konfrontiert. Das ist Alltag für die meisten Frauen, nur bekommst du sowas als weißer Mann nicht mit –bis du fragst.“

Die Indie-Band hat starke Einflüsse von Hip-Hop und elektronischer Musik. In „Haunted“ sind besonders die drängenden Bässe und die Liedgitarre prägnant.

(Fotos: Young Turks / Jes Larsen / Kelvin Buegler)