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Top 3 Alben der Woche: Patrick Watson, Refused & Jimmy Eat World

Endlich wieder New Music Friday! Und somit gibt es hier wieder unsere Lieblingsalben. Diese Woche mit Patrick Watson, Refused & Jimmy Eat World!

Patrick Watson – Wave

Mit „Wave“ veröffentlicht der kanadische Singer-Songwriter Patrick Watson heute sein sechstes Album. Es ist ein Album über Verlust, ein Album über seine persönlichen Erfahrungen – die Trennung von seiner Lebensgefährtin, der Austritt seines Drummers aus der Band und vor Kurzem der Tod seiner Mutter. Es sind Erfahrungen, die nicht spurlos an einem Menschen vorbeigehen und genau das hört man dem Album an.

Mit seinen melancholischen Elementen und komplexen Kompositionen schafft er eine Dynamik, die Hörer und Hörerinnen vom Boden hebt und in seinen Sog zieht. Landen werden sie in einer Klangwelt aus Gitarre, Piano, Synthesizer und Geigen, kombiniert mit der wunderbar sanften Stimme des Künstlers. „Wave“ ist eine Platte voller Traurigkeit, aber gleichzeitig auch voller Schönheit, Hoffnung und Trost. Patrick Watson schafft es, menschliche Verzweiflung innerhalb von zehn Songs in all ihren Dimensionen zusammenzufassen und klingt dabei wunderbar echt.

Refused – War Music

Nach ihrem gefeierten Comeback Album aus dem Jahr 2015 veröffentlichen Refused mit War Music ein würdigen Nachfolger. Tatsächlich macht die Platte einiges besser, als ihr Vorgänger. So wagen die Schweden wieder etwas mehr Experementierfreude, das Songwriting ist noch aggressiver und die Message noch direkter. Refused wollen gehört und vor allem verstanden werden, was auch der Einsatz vieler Zitate von linken Persönlichkeiten, unter anderem Karl Marx oder Berthold Brecht, allerdings auch streitbare Charaktere wie wie RAF-Terroristin Ulrike Meinhoff, zeigt. Musikalisch lässt das Album dem Zuhörer keine Pause, es geht immer weiter, immer nach vorn, immer aggressiv. Für Fans des Genres definitiv eins der wichtigsten Alben des Jahres.

Jimmy Eat World – Surviving

Surviving ist bereits das zehnte Studioalbum der Emovetranen Jimmy Eat World – und macht alles anders als seine Vorgänger. Es klingt nämlich nicht wie ein klassiches Album, es gibt keinen roten Faden, dem die Jungs aus Arizona hier folgen, es scheint eher so, dass sie bei jedem Track einfach das gemacht haben, worauf sie gerade Bock hatten. Das beste Beispiel hierfür ist der Song „All The Way (Stay)“, der urplötzlich in einem Saxophon-Solo aufgeht. Textlich geht es auf dem Album um die Dinge, die Sänger Jim Adkins in seinem Leben für wichtig erachtet, laut eigener Aussage ist „Surviving“ das persönlichste Album der Band. Instrumental lässt sich die Band mit diesem Release in keine feste Schublade stecken, von jedem Stil ist irgendwo ein bisschen was versteckt. Gefällt!

Die Top3 Alben der vergangenen Wochen findet ihr hier!