Top 3 Alben der Woche: Miley Cyrus, Dexter & TV Smith

Heute haben wir wieder unten allen Releases in dieser Woche unsere 3 Lieblingsalben gewählt. Dieses Mal fiel unsere Wahl auf Miley Cyrus, Dexter und TV Smith.

Dexter – Yung Boomer

Wer seinen Beruf als Kinderarzt an den Nagel hängt, um im Vollzeit als Rapper und Produzent zu arbeiten, scheint sich von Null auf Hundert in eine komplett andere Welt zu begeben. Für Dexter ist dieser Gegensatz allerdings gar nicht so neu. Nachtschichten in der Klinik, Produktionen im Studio mit Künstlern wie Cro und Casper, eigene Live-Shows und dazu noch ein ganz gewöhnliches Familienleben. Ganz schön viel, oder? Genau aus diesem Grund hat Dexter im letzten Jahr seinen Arztkittel auf unbestimmte Zeit im Schrank verstaut und den Job als Produzent und Rapper wurde zum neuen Alltag gemacht.

Mit „Yung Boomer“ veröffentlicht er heute sein zweites Studioalbum als Rapper und wieder einmal erweist sich seine Entscheidung für den Job als Musiker als eine Bereicherung für alle Rap-Fans. Er erzählt auf seinem neuen Werk von genau diesem Leben, zwischen bürgerlichem Familienleben und dem Berufsalltag im Hip-Hop-Business. Er macht sich frei von Erwartungen, ob aus dem kleinbürgerlichen Umfeld oder aus der Rapwelt. Dexter macht genau das, was ihn erfüllt und das hört man seinem neuen Album an. Es schwingt eine Leichtigkeit mit, die das Album zu einem kurzweiligen Erlebnis macht. Während er bei der Produktion des Albums auf seine eigenen Künste setzt, holt er sich für den ein oder anderen Song Unterstützung aus der Rapwelt dazu und ist dabei nicht gerade sparsam: LGoony, Jaques Shure, Lugatti & 9ine, Fatoni & Yrrre, Lakmanm & Döll. Verschiedene Rapgenerationen, verschiedene Sounds, verschiedene Lifestyles. All diese Gegensätze sind es, die das Album einzigartig machen und zu einem der spannendsten Releases des Jahres.

TV Smith – Lockdown Holiday

In der Szene hat TV Smith längst schon so etwas wie Legendenstatus erreicht. Ende der 70er Jahre wurde er mit seiner Band The Adverts zu einem der Pioniere der ersten britischen Punkrock-welle. Seit den 90ern ist der Brite aber hauptsächlich solo unterwegs und genießt seit Langem den Ruf eines exzellenten Texters und wird von Vielen sogar als Punk-Poeten bezeichnet.

Auch bei seinem neuesten Werk „Lockdown Holiday“ sind es vor allem die Texte, die das Album herausstechen lassen. Musikalisch ist das Album relativ ruhig und reduziert und könnte schon fast als Singer-Songwriter-Platte durchgehen, wäre da nicht die alte Punkrock-Attitüde, die TV Smith noch immer beispielhaft an den Tag legt. Wie der Titel es bereits erraten lässt, entstand das Album während des ersten Lockdowns und greift diesen auf. Die Songs auf „Lockdown Holiday“ thematisieren vor allem die Emotionen von Isolation, lassen auch vernachlässigte Stimmen zu Wort kommen und prangern die sozialen Misstände an.

Miley Cyrus – Plastic Hearts

Den Wechsel vom Kinderstar zur ernstzunehmenden Künstlerin hat Miley Cyrus schon vor Jahren geschafft. Mit ihrem neuen Album „Plstic Hearts“ beweist die Musikerin einmal mehr, dass sie nur noch das macht, worauf sie Lust hat. Nach diversen musikalischen Experimenten lies sich Miley für ihr neuestes Werk an der Rockmusik der 80er Jahre inspirierern.

Mit der vor Kirzem veröffentlichte Coverversion von „Heart of Glass“ schenkte uns Miley Cyrus schon einen ersten Einblick in ihr neues musikalisches Abendteuer. Es folgten eine Vielzahl von Rock-Covern und neben „Heart of Glass“ hat auch „Zombie“ einen Platz auf dem Album gefunden. Daneben finden sich aber auch eine Vielzahl an eignen Songs, teilweise auch mit durchaus spannenden Featuregästen. Neben dem bereits veröffentlichten „Prisoner“ mit Dua Lipa, finden sich auch Features mit Stevie Nicks, Joan Jett und Billy Idol wider.

Hat man sich einmal durch alle Songs gehört, bleibt eigentlicht nur eine Schlussfolgerung: Auch auf „Plastic Hearts“ hält Miley ohne Kompromisse an ihren Idealen fest, bleibt sich trotz erneutem Imagewanel selbst treu und steht weiterhin an der Spitze dieser neuen Generation von starken weblichen Musikerinnen.

Fotos: Album-Cover

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