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Top 3 Alben der Woche: Die Goldenen Zitronen, Jadu & Said The Whale

Endlich wieder New Music Friday. Das heißt wir präsentieren euch unsere Lieblingsveröffentlichungen. Diese Woche mit Die Goldenen Zitronen, Jadu & Said The Whale.

Die Goldenen Zitronen – More Than A Feeling

Seit über 30 Jahren gibt es die Goldenen Zitronen nun schon und genau so verarbeiten sie sozialkritische Themen in ihren Songs. Schon der erste Song „Katakombe“ schießt gegen die Verbreitung von Fake News und auch der zweite Track „Gebt doch endlich zu euch fällt sonst nichts mehr ein“ kritisiert den Bau von Mauern. Abgerundet wird dieses sehr politische Album mit „Die alte Kaufmannsstadt, Juli 2017“. Hier liefern die Hamburger in sechs Minuten eine Zusammenfassung des G-20-Gipfels in ihrer Heimatstadt und hinterfragen alles kritisch. Hochpolitische Alben gibt es aus gegebenen Anlass aktuell ja leider viele, aber nur wenige schaffen es so authentisch zu pöbeln wie die Goldies.

Jadu – Nachricht vom Feind
Kämpfe definieren das Leben: Der Kampf um gute Noten, der Kampf um die Liebe, der Kampf um eine gute Karriere und oft auch der Kampf gegen sich selbst. Diese ziemlich negative Interpretation des Lebens bündelt die Künstlerin Jadu und macht daraus ihr Debütalbum „Nachricht vom Feind“. Das Ergebnis ist dabei ziemlich positiv, wie wir finden. Zwölf Songs, die von vorne bis hinten durchdacht klingen und die Weltuntergangsstimmung musikalisch wie auch textlich in Perfektion übermitteln. Ganz schön beeindruckend ist dabei, dass Jadu das Ganze auf eigene Faust geschaffen hat – ohne externes Management und mit eigener Plattenfirma. Wir haben kein Zweifel: Diesen Kampf hat Jadu mit Bravour gemeistert!

Said The Whale – Cascadia

Hierzulande sind sie noch ein Geheimtipp, in ihrem Heimatland Kanada sind Said The Whale aber längst gefeierte Indie-Stars und wurden sogar schon mit dem Juno-Award ausgezeichnet. „Cascadia“ ist das bereits sechste Werk der Band aus Vancouver. Auch wenn das Album beim ersten Hören als relativ unbeschwerter Indie-Pop daherkommt, behandelt aber gleichzeitig auch die Angst vor der ungewissen Zukunft.  Auf  „Cascadia“ bedienen sich Said The Whale auch an einer Vielzahl von musikalischen Stilrichtungen – von LoFi bis Elektropop, trotzem klingt das Album keineswegs chaotisch.