Nick Murphy Pressefoto
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Nick Murphy verzaubert das Berliner Huxleys mit seiner Kunst

Der australische Soul-Sänger Nick Murphy, bis vor zwei Jahren bekannt als Chet Faker, hat gestern eine Show im Berliner Huxleys gespielt. Erst im März veröffentlichte er unter seinem bürgerlichen Namen sein erstes Album „Run Fast Sleep Naked“. 

Ursprünglich sollte das Konzert im Tempodrom stattfinden, wurde dann aber noch herunter verlegt auf das Huxleys, das sich bis aufs letzte Eckchen gefüllt hat. Das Publikum an diesem Abend ist überwiegend jung und hip – genauso wie man sich ein Publikum von Nick Murphy auch vorstellt. Für den Einstieg sorgt der Musiker Cleopold, der stilistisch zwar sehr gut zu dem passt, was uns noch erwarten wird, aber nicht vollkommen ausreicht, um die Vorfreude auf den australischen Multiinstrumentalisten zu übertönen. Was sich wahrscheinlich ein großer Teil der Menge fragt: Wird es heute ausschließlich Musik von Nick Murphy zu hören geben, oder darf man auch den altbekannten Klängen von Chet Faker lauschen?

Verführerische Klänge von Nick Murphy und Chet Faker

Als Nick Murphy die Bühne betritt, bleibt diese Frage erst einmal offen. Er startet wie auch auf seinem aktuellen Album mit „Hear It Now“ und verführt das Publikum in seine ganz eigene Klangwelt. Dann löst er das Rätsel schon, indem er mit „Trouble With Us“ nachlegt das Publikum damit aufleben, tanzen und mitsingen lässt.

Was Nick Murphy da auf die Bühne legt ist beeindruckend. Mal am Klavier, mal am Synthesizer und fast immer mit seiner Stimme lässt er die Menge in eine Trance fallen. Aus ursprünglich dreiminütigen Songs werden zehnminütige Klangerlebnisse, ohne dass das auch nur eine Sekunde lang langweilig wird. Neue Hits wie „Novacaine and Coca Cola“ und ältere Chet Faker-Klassiker wie „Drop The Game“ oder „Talk Is Cheap“ wechseln sich ab, während im Hintergrund dezent gehaltene, aber ästhetische Visuals zu sehen sind.

Als der Australier die Bühne zum ersten Mal verlässt, fehlen noch einige großartige Songs, die leider auch in der Zugabe nicht alle abgehakt werden. Mit seinem Gute-Laune-Song „Sanity“ weiß Nick Murphy aber ganz gut, wie man sein Publikum dennoch mit einem Grinsen aus der Konzertlocation entlässt.

(Titelbild: Willy Lukatis)
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