Live

[Live-Bericht] OK Kid in der Columbiahalle

Am Freitagabend hat die Kölner Band OK Kid in der Columbiahalle für einen glanzvollen Start in das Wochenende gesorgt. Im Oktober erst hat die Band ihr drittes Studioalbum „Sensation“ veröffentlicht. Wir haben uns das Konzert angesehen und haben einen Abend voller Überraschungen erlebt.

Auf der beleuchteten Tafel über dem Eingang der Columbiahalle hat der Name OK Kid heute seinen großen Moment. Ein großer Moment ist das wohl auch heute für die Kölner Band, die gleich auf der Bühne stehen wird, denn das ist die größte Show ihrer Bandgeschichte. Während OK Kid sich darauf vorbereitet, sorgt die Künstlerin Mine für einen erfrischenden Einstieg in den Abend und scheint das Publikum mit ihren ehrlichen deutschsprachigen Popsongs zu verzaubern.

Pünktlich um 21 Uhr geht es los: Flackernd strahlen Lichter von der Bühne auf das Publikum. Zwischen dem Lichtgewitter erkennt man Schatten von Gestalten, die das gesamte Bühnenbild des Abends prägen und vor allem an eines erinnern: Das Cover des neuen Albums „Sensation“. Zwischen mehreren Dutzend Aufstellfiguren treten nach und nach die fünf Mitglieder der Band hervor, die gerade ihr Intro auf uns Zuschauer wirken lässt – beeindruckend!

Mit Aufstellfiguren erinnert das Bühnenbild an das Albumcover von „Sensation“ (Foto: Musik3000)

Publikum und Band performt gemeinsam

Mit „Warten auf den starken Mann“ steigen die Jungs ein und hauen uns damit direkt einen ihrer neuen Songs um die Ohren. An zweiter Stelle setzen sie mit „Lügenhits“ einen drauf. Ich bin mir nicht sicher, ob es mir noch zu früh ist für diesen Knallersong, doch dem Rest der Menge scheint es zu gefallen – sie singt und tanzt schon jetzt enthusiastisch mit.

OK Kid liefert eine Abwechslung aus alten und neuen Liedern, sodass der Abend nicht auf ein Genre zu reduzieren ist. Mal bekommen wir kraftvollen Pop, mal mitreißende Rap-Songs zu hören, die wir von den letzten Alben kennen. Nicht nur bei älteren Liedern wie „Kaffee warm“ ist die Menge textsicher, sondern auch bei den Neuerscheinungen aus Oktober singt sie Wort für Wort lautstark mit. Die anwesenden Fans waren in den letzten Wochen offensichtlich fleißig, um der Kölner Band treu zu bleiben.

Eine Überraschung nach der anderen

Belohnt werden sie gleich mit zwei Gästen. Der österreichischer Rapper Gerard ist heute Abend da, um gemeinsam mit Frontmann Jonas das Lied „Atme Die Stadt“ zu spielen und auch Rapper Megaloh betritt die Bühne, um gemeinsam mit Ok Kid „5. Rad am Wagen“ zu performen.

Überraschungsgast Megaloh performt mit OK Kid „5. Rad am Wagen“ (Foto: Musik3000)

Was die Jungs von OK Kid in der Columbiahalle beweisen: Sie wissen, wie man Stimmung im Publikum erzeugt. Jonas tanzt von einer Seite der Bühne zur anderen und agiert dabei mit seinen Fans und nicht nur die vorderen Reihen dürfen das hautnah miterleben. Bei „Grundlos“ lässt er sich über die Menge zum Technikerpult tragen und performt von hier aus „Bombay Calling“ weiter. Das Publikum hat er dabei voll unter Kontrolle. Von Anfang bis Ende des Konzerts sind Zuschauer nicht nur Zuschauer, sondern wohl eher Co-Performer.

Ein politischer Höhepunkt

Auch das Politische fehlt während der Show natürlich nicht. Wem der Abend durch die hochpolitischen Texte der Band noch nicht politisch genug war, wird spätestens am Ende des Konzerts abgeholt. Als sie den Song vor zwei Jahren geschrieben haben, war das Thema des Tracks hoch aktuell, erzählt Jonas. Heute scheint das Thema aber aktueller als nie zuvor. Mit „Gute Menschen“ setzen sie das politische Statement des Abends. „Wir hören nicht auf den Song zu spielen, bis es Vereine wie Pegida und die AFD nicht mehr gibt!“. Das Publikum stimmt jubelnd zu und feiert das Lied mehr als jedes andere zuvor. Gleichzeitig verwandelt Konfettiregen den letzten Song in einen glanzvollen Abschiedsmoment. Der Abend zusammengefasst: Eine Sensation.

Titelfoto: Musik3000