Kosmonaut Festival in Chemnitz
Live

Kosmonaut Festival 2019: Der zweite Tag am Stausee Rabenstein

Eigentlich beginnen die Tage auf Festivals immer relativ langsam, hat man meistens am Vorabend doch wieder zu lange gefeiert und zu viel getrunken. In der Regel ist das Line-Up auch darauf ausgelegt. Aber schon die letzten Jahre haben gezeigt: Wer beim Kosmonaut Festival ausschläft, der verpasst was.

Morgentliche Action auf dem Zeltplatz

Foto: Andreas Hornoff

Auch dieses Jahr war auf dem Campingplatz, vor dem offiziellen Programm auf den Bühnen, wieder einiges geboten.

Punkt elf Uhr fiel der Startschuss in der extra auf dem Zeltplatz eingerichteten Flunkyball-Arena, in der die Gastgeber Kraftklub ihre Kumpels von Von Wegen Lisbeth zu einem knallharten Match herausforderten. Nach langem hin und her konnte die Berliner Truppe das Spiel knapp für sich entscheiden . Ein erbitterter Wettkampf, der laut Von Wegen Lisbeth, „in ein paar Jahren in einer Reihe mit Boris Beckers Wimbledonsieg 1985 genannt werden wird“.

Foto: Musik3000

Wen dieses geschichtsträchtige Ereignis nicht interessierte, hatte parallel die Möglichkeit OG Keemo, der auch schon am Vortag auf der Hauptbühne auftrat, bei einem exklusiven Zeltplatz-Konzert auf einer Ape zu erleben. Organisiert wurde dieser Auftritt vom Diffus-Magazin und Levis.  Viele der Besucher nutzen die freie Zeit und die Temperaturen von fast 30 Grad aber auch dazu, sich im anliegenden See abzukühlen oder eine Runde mit den Tretbooten zu fahren.

Was sich auf dem Zeltplatz bereits andeutete, zog sich auch wie ein roter Faden durch das Programm des Tages: der Auftritt des geheimen Headliners Scooter am Vortag. Es gab wirklich keinen Künstler der sich die Chance entgehen lies und einen Kommentar, eine Anspielung oder sogar ein kleines Cover zum besten gab. Insgeheim war wohl jeder froh, diesen Überraschungsauftritt miterlebt zu haben.

Der Nachmittag mit den Giant Rooks, Parcels und VWL

Auch der zweite Tag des Kosmonaut-Festivals konnte mit seinem Line-Up überzeugen. Das Programm auf der Hauptbühne wurde vom norwegischen Musiker Pish eröffnet, der neben seinen Solosongs auch Lieder und Remixversionen seiner Band Kakkmaddafakka präsentierte. Parallel spieltenauf der Atomino Bühne erst Flut und danach Amilli.

Foto: Musik3000

Spätestens beim Auftritt der Giant Rooks wurde der Platz vor der Main Stage langsam begrenzt. Die Festivalbesucher feierten die neuen Songs wie „100mg“ oder „Went Right Down“, der vor Kurzem erschienen „Wild Stare“-EP, genauso wie die alten Hits. Bei diesem Auftritt haben die Giant Rooks wieder einmal mehr bewiesen, dass sie die momentan vermutlich vielversprechendste deutsche Band sind und dass auch einer internationalen Karriere nicht viel im Wege steht. Hinzu kam, dass Bassist Luca an diesem Tag auch seinen 21. Geburtstag feierte und so bekam er natürlich auch ein Ständchen vom Publikum.Abgelöst wurden die Giant Rooks von den Parcels, die alle Anwesenden mit ihren 70er Jahre Sounds zum Tanzen brachten.

Spätestens als dann die Flunkyball-Champions Von Wegen Lisbeth um kurz vor 21 Uhr die Bühne betraten, war der vorläufige Höhepunkt erreicht. Mit ihren humorvollen und dennoch gesellschaftkritischen Texten, gepaart mit eingängigen Melodien und kuriosen Instrumenten haben sich die fünf Berliner längst in die Herzen der Indiefans gespielt. Auch die bereits halb ausverkaufte Herbsttour zeugt von den Live-Qualitäten der Lisbeths.

Abrissparty mit K.I.Z.

Foto: Kosmonaut Festival

Etwas andere Töne wurden dann von den Samstag-Headlinern K.I.Z. angestimmt, die ihren Auftritt auf dem Festivals damit angekündigt hatten „75 Minuten Hass“ zu verbreiten. Natürlich war dies nur als Scherz gemeint, denn die BILD-Zeitung betitelte letztes Jahr ihren Auftritt bei beim #wirsindmehr Konzert in Chemnitz als „27 Minuten Hass“. Als Highlight am Ende holten Nico, Tarek und Maxim auch noch Henning May auf die Bühne und performten zusammen „Hurra die Welt geht unter“. Wer danach noch genug Energie übrig hatte, konnte den letzten Festival Tag dann noch bei der Berliner Rap-Crew BHZ und den Drunken Masters ausklingen lassen.

Wiedereinmal hat das Kosmonaut Festival nicht nur durch ein großartiges Lineup bestochen, sondern vorallem auch durch das Rahmenprogramm und das liebevoll gestaltete Festivalgelände. Wir freuen uns jetzt schon wieder auf nächstes Jahr!

 

(Titelbild: Kosmonaut Festival)