Jenseits von Millionen Festival Zeltplatz Impression, geschmückter Zaun mit Schriftzug
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Jenseits von Millionen 2019: Erholung, Urlaub und Party auf der Burg Friedland

Das Jenseits von Millionen ist längst zum Festival-Geheimtipp im Berliner Umland avanciert. Dieses Jahr fand das Festival bereits zum zwölften Mal auf der Burg Friedland in der gleichnamigen brandenburgischen Stadt statt. Wir waren mit dabei!

Das Jenseits von Millionen ist in jeder Hinsicht ein besonderes Festival. Für viele ist es eine willkommene Abwechslung dem ca. 1,5 Stunden entfernten Berlin für zwei Tage zu entfliehen und die eine oder andere großartige Band neu für sich zu entdecken. Für die Bewohner*innen aus der Umgebung ist es hingegen eine der wichtigsten kulturellen Veranstaltungen, die Friedland über die Stadtgrenzen hinaus bekannt macht.

Was das Jenseits von Millionen auch ausmacht ist vorallem die Liebe zum Detail – von der Dekoration des Burghofes bis hin zum visuellen Desigkonzept, das sich überall wiederfindet. Alles ist selbstgemacht. Auch das Line Up ist sorgfältig ausgewählt und setzt vorallem auf deutsche und regionale Bands und vorbildlicherweise muss man auch weibliche Acts nicht vergeblich suchen!

Zwischen Burghof und Kirche

Dieses Jahr konnte das Jenseits von Millionen neben bereits etablierten und aktuell aufstrebenden Musiker*innen wie ClickClickDecker, Pabst, Acht Eimer Hühnerherzen oder auch SayYesDog, auch Newcomer*innen wie Soft Grid, Children, Steiner & Madlaina, Die neue Sachlichkeit, Black Sea Dahu und Jeremias verpflichten. Ein besonderer Shout-Out geht an dieser Stelle an unsere Neuentdeckung des Wochenendes: Dem Trio Arionce aus Berlin.

Als Kontrastprogramm gab es am Freitag außerdem die Lesebühne mit den Autor*innen Svenja Gräfen, Christian Dittloff und Fabian Hischmann. Samstags fanden in den Umbaupausen ebenfalls Konzerte in der Kirche auf dem Marktplatz statt. Im Gegensatz zu den Shows auf der Burg, waren die Kirchenkonzerte von Alex St Joan, Entertainment for the Braindead und Freddie Dickson für alle kostenlos und frei zugänglich.

Erholsamer Campingurlaub mit neuen Freunden

Auch wenn das Jenseits von Millionen mit maximal 800 Besucher*innen ein sehr kleines Festival ist, liegt genau dort der Vorteil. Bei kaum einem Festival wird das gegenseitige Miteinander und Familiarität so gelebt wie in dem beschaulichen Städtchen Friedland. So trifft man auch ohne vorherigen Absprachen und ohne Probleme die Zeltnachbarn vom letzten Jahr wieder, wird sofort in langjährige Freundeskreise integriert und trinkt die eine oder andere Weinschorle mit dem Bürgermeister in der zum Festivalgelände gehörenden Burgschänke.

Eigentlich sind Festivals ja alles andere als erholsam. Man schläft schlecht, hetzt von der einen Bühne zur anderen und braucht nach zwei Tagen eigentlich nochmal Urlaub. All das passiert beim Jenseits von Millionen nicht. Nachts ist es auf dem Zeltplatz ruhig, das Programm findet abwechselnd auf der einzigen Bühne im Burghof und der örtlichen Kirche statt und überschneidet sich nie. Wer doch noch mehr Erholung braucht, kann tagsüber auch an einen der drei umliegenden Seen fahren. Sollte man sich am Sonntag doch schlecht fühlen, dann kann es nur daran liegen, dass man einfach wieder viel zu lange auf der Aftershow-Party im örtlichen Jugendclub getanzt hat.

Alles für einen guten Zweck

Solidarität und Wohltätigkeit stehen beim Jenseits von Millionen besonders im Vordergrund. Organisiert wird das Festival jedes Jahr vom extra dafür gegründeten Verein „anderes Festival e.V.“. Das erklärte Ziel ist es, sich intensiv mit der Region zu beschäftigen und eine nachhaltige Festivalstruktur zu etablieren. Außerdem unterstützt der Verein mit der Durchführung des Festivals Kinderhilfsorganisationen mit einer jährlichen Spende, die sich aus mindestens 2€ von jedem verkauften Ticket, sowie allem, was nach Abzug der Festivalkosten übrig bleibt, ergeben.

Wir freuen uns schon wieder auf unseren Friedland-Urlaub im nächsten Jahr, auf unsere Zeltnachbarn, den Bürgermeister und vorallem gute Musik!

 

(Alle Fotos von Nina Martach/ Musik3000)