Kay Shanghai Pressefoto
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Ab jetzt auch Rapper – Kay Shanghai kündigt sein Debütalbum „Haram“ an

Wer ab und zu im Ruhrgebiet unterwegs, mag es kennen: Das Hotel Shanghai. Kay Shanghai ist jetzt nicht nur Besitzer des legendären Essener Clubs, sondern auch Rapper. In der Pandemie hat er sein Rap-Album „Haram“ gemacht, das am 29. Oktober erscheint. „Ananas“ ist die erste Single und erscheint heute.

Vor 15 Jahren hat Kay Shanghai seinen Club Hotel Shanghai in Essen gegründet, wo er zu später Stunde schon immer gerne das Mikro geschnappt hat, um gesanglich alles zu geben. „Manche Freunde fragen mich, warum das nicht schon viel früher kam”, sagt Kay Shanghai und lacht.

Kay Shanghai – Ananas (Musikvideo)

Kay Shanghai’s Lebenslauf ist bunt: Er ist in China als Sohn eines deutschen Bauingenieurs und einer Diplomaten-Tochter geboren  und hat in Venezuela, Indonesien und Irak gelebt hat. Der Schulabbrecher, der für ein Schauspielstudium zu seiner Schwester in die USA zog und dort in Miami eine Clubkultur kennenlernte, deren Intensität und Atmosphäre ihn nachhaltig prägte. Der anschließend in Mülheim in einem Antifa-Umfeld sozialisiert wurde und im örtlichen AZ seine ersten durchaus politischen Veranstaltungen organisierte, ehe Mitte der 2000er in Essen der mittlerweile legendäre Club Hotel Shanghai entstand. Ursprünglich nur für ein halbes Jahr angedacht, wird das Hotel lebendig und zu einem Treffpunkt mit Wohnzimmeratmosphäre für Subkulturen jeglicher Art, für queere und straighte Menschen – allesamt verbunden durch die Musik. Homo- oder Transfeindlichkeit, Mackertum und all dieser andere rückschrittliche Kram haben da keinen Platz.

Aber Mitte der 2000er verändert Rap sich. Und mit einem Mal kommen erst Deichkind und K.I.Z, dann Karate Andi und DCVDNS nach Essen, wenig später folgen Yung Hurn und Haiyti, Juicy Gay und LGoony, Ahzumjot und RIN, Money Boy und MC Smook an frühen Punkten ihrer Karrieren. Sie alle sind Teil einer neuen Generation, die Rap mit einem Mal ganz anders begreift: Avantgardistischer, fließender, intuitiver und vor allem ganz anders als die Altvorderen mit ihrem angestaubten Weltbild. Auch Pedaz und die 257ers gehen regelmäßig an der Steeler Straße ein und aus. Mit deren Produzenten Voddi, Barsky und STV entstehen bei einer Afterhour im Studio die ersten Demos.

Viele von ihnen finden sich nun in ihrer ursprünglichen Form auf „Haram“, dem ersten Album von Kay Shanghai. Es sind Songs, die mal aus dem Moment entstanden sind, intuitiv und ohne großen Plan, sich dann aber auch wieder ins große Ganze fügen. Es erscheint am 29. Oktober 2021.

Foto: Patrick Zajfert
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